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DOI: 10.1055/s-0039-1695932
Bedeutung der sFlt-1/PIGF-Ratio und des feto-maternalen Doppler für die Prädiktion des perinatalen Outcome in Schwangerschaften mit late-onset Präeklampsie
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Fragestellung:
Die soluble fms-like tyrosine kinase-1 (sFlt-1)/placental growth factor (PIGF) – Ratio, sowie der uterine Doppler haben sich in der Diagnostik der Präeklampsie (PE) etabliert. Die Bedeutung der cerebro-plazentaren Ratio (CPR) für die Prädiktion eines adversen perinatalen Outcome (APO) im Niedrig-Risiko-Kollektiv wird aktuell kontrovers diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist es, die Performance der sFlt-1/PlGF-Ratio sowie des feto-maternalen Doppler bezogen auf die APO-Prädiktion bei Einlingsschwangerschaften mit late-onset (lo) PE und/oder HELLP-Syndrom zu untersuchen.
Material und Methode:
Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie. Es wurden alle Einlingsschwangerschaften mit der Diagnose einer lo PE (≥34 Schwangerschaftswochen) und/oder eines HELLP-Syndroms eingeschlossen, bei denen sowohl die sFlt-1/PlGF-Ratio als auch der feto-maternale Doppler (mUtA-PI: mean uterine artery pulsatility index und CPR) bestimmt wurde. ROC (receiver operating characteristic curves) – Analysen wurden durchgeführt, um den Vorhersagewert der sFlt-1/PlGF-Ratio, der CPR, sowie des mUtA-PI und deren Kombination bezüglich des Auftretens von APO zu überprüfen.
Ergebnisse:
Es wurden 67 Einlingsschwangerschaften eingeschlossen. Eine sFlt-1/PlGF-Erhöhung > 110 (Definition einer angiogenen lo PE) trat in 40,3% (27/67) der Fälle auf. Abnormale Werte von sFlt-1/PIGF, CPR (< 5. Perzentile) und mUtA-PI (> 95. Perzentile) waren mit einem niedrigeren Geburtsgewicht (GG) assoziiert. Eine späte Frühgeburt (< 37 Schwangerschaftswochen), sowie die postnatale Diagnose eines small for gestational age (SGA: GG < 10. Perzentile) Neugeborenen waren signifikant häufiger in der Gruppe mit angiogener PE (p < 0,05). Die ROC-Analysen zeigten nur für die sFlt-1/PlGF-Ratio eine signifikante Assoziation mit dem Auftreten eines APO (AUC = 0,684, 95%-CI: 0,55 – 0,82, p = 0,011). Die Kombination aus sFlt-1/PlGF-Ratio und feto-maternalem Doppler brachte keinen Mehrwert.
Schlussfolgerung:
Bei Einlingsschwangerschaften mit lo PE und/oder HELLP-Syndrom kann die sFlt-1/PIGF-Ratio nützlich sein für die APO-Prädiktion, insbesondere für die Prädiktion der postnatalen SGA-Situation. Prospektive Studien zur Verwendung der sFlt-1/PIGF-Ratio und des feto-maternalen Doppler in Schwangerschaften mit lo PE sind notwendig, um deren Stellenwert für die APO-Prädiktion zu untersuchen.
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