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DOI: 10.1055/s-0039-1695949
Ein Vergleich der sonografisch bestimmten Milzgröße einer zufälligen Bevölkerungsstichprobe und eines Krankenhauskollektivs zur Bestimmung von Normalwerten und Einflussfaktoren der Milzgröße
Publication History
Publication Date:
28 August 2019 (online)
Fragestellung:
Ziel dieser Studie ist der Vergleich der Milzgrößen eines Krankenhauskollektivs und einer repräsentativen, nicht selektionierten Bevölkerungsstichprobe, um Normalwerte zu bestimmen und verschiedene Einflussfaktoren auf die Milzgröße zu untersuchen.
Material und Methode:
Das Krankenhauskollektiv besteht aus 760 Patienten (285 Frauen und 475 Männern) des Universitätsklinikums Ulm, deren Milz im Jahre 2002 sonografisch vermessen wurde. Als Vergleichskollektiv dient eine Bevölkerungsstichprobe, deren Daten im Rahmen der EMIL-Studie 2002 erhoben wurden.
Ergebnisse:
Im Krankenhauskollektiv beträgt die mittlere Milzlänge 114,68 mm, im Vergleichskollektiv 99,08 mm. In beiden Untersuchungskollektiven ist die Milzlänge bei Männern signifikant größer als bei Frauen (p < 0,0001) und wird durch Körpergröße, Körpergewicht und BMI (jeweils p < 0,0001) signifikant beeinflusst. Im Krankenhauskollektiv zeigt die univariate Analyse einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer Splenomegalie und höheren Werten für ALT (p = 0,0160), AST (p = 0,0394), AP (p = 0,0482) und niedrigeren Werten für HDL (p = 0,0091), Thrombozyten (p < 0,0001) und Ferritin (p = 0,0008). In der multivariaten Analyse findet sich ein höheres Risiko bei höherer AP (p = 0,0059), niedrigerem Hämoglobin (p = 0,0014) und niedrigeren Thrombozyten (p = 0,0001). Nach Geschlechtern (Männer; Frauen) getrennt betrachtet steigt das Risiko für beide Geschlechter bei höherer ALT (p = 0,0116; p = 0,0113), AST (p = 0,0014; p = 0,0113) und AP (p = 0,0001; p = 0,0012) und bei niedrigeren Werten für Hämoglobin (p = 0,0057; p = 0,0016), Thrombozyten (p < 0,0001; p = 0,0003) und Albumin (p = 0,0029; p = 0,0432). Bei den Frauen besteht ein diskordanter Zusammenhang mit der Erythrozytenanzahl (p = 0,0005) und ein konkordanter Zusammenhang mit GGT (p = 0,0241). Bei den Männern zeigen sich für Cholesterin (p = 0,0010) und HDL (p = 0,0404) diskordante Zusammenhänge.
Schlussfolgerung:
Es sollte erwogen werden, die Normalwerte der Milzgröße zugunsten höherer Grenzwerte zu verschieben. Bereits beschriebene Einflussfaktoren konnten bestätigt werden. Der Einfluss der Laborparameter auf die Milzgröße sollte weiter untersucht werden.
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