Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S53-S54
DOI: 10.1055/s-0039-1695953
Poster
Postersitzung – Abdomen/Technik/Interv. US
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Arthrosonografische, klinische, laborchemische und radiologische Aspekte des Löfgren-Syndroms: Eine retrospektive Analyse

K Triantafyllias
1   ACURA Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach, Germany
,
M de Blasi
1   ACURA Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach, Germany
,
A Schwarting
1   ACURA Rheumazentrum RL-P, Bad Kreuznach, Germany
2   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Einführung:

    Das Löfgren-Syndrom ist eine Form der Sarkoidose mit unklarer Inzidenz, Prävalenz und Ätiologie. Das Syndrom geht mit bihilärer Lymphadenopathie, Erythema nodosum und entzündlichen Veränderungen der Sprunggelenke einher. Das ACE liegt überwiegend im Normbereich. Die Gabe von Glucocorticoiden führt in > 90% der Fälle zu einer Remission.

    Patienten und Methode:

    Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten, die in unserer Klinik aufgrund eines Löfgren-Syndroms behandelt worden sind. Der Fokus wurde auf die verschiedenen arthrosonografischen, klinischen, laborchemischen, und radiologischen Patientencharakteristika gelegt. Darüber hinaus wurden die medikamentösen Anamnesen und die epidemiologischen Patientendaten untersucht.

    Ergebnisse:

    Die Analyse ergab 37 Patienten [17 weiblich, Median-Alter bei 38 (IQR 31 – 44) Jahren]. Die Sonografie der Sprunggelenke ergab eine periartikuläre Flüssigkeitseinlagerung mit dopplersonografischer Aktivität in 91,3% d.F.. Tenosynovitis und Ergussbildung kamen in 41% und 37% der Fälle vor. 94% der Patienten hatten radiologische Auffälligkeiten im Thorax (71,4% Stadium I, 17,1% Stadium I-II, 11,4% Stadium II) und 91,4% zeigten klinisch eine Sprunggelenkschwellung (100% bilateral). 77,1% hatten Arthralgien der Knie, Hüfte, Hand und Ellbogengelenke. Die Schulter- und Kleingelenke waren nicht befallen. Bei 88,5% d.F. zeigte sich ein Erythema nodosum. 91,4% der Patienten hatten erhöhte CRP- und 26,7% erhöhte ACE-Werte.

    Diskussion:

    Es gibt bis dato wenige veröffentlichte Studien, die sich mit dem Löfgren-Syndrom befasst haben. Unsere Datenerhebung zeigt, dass eine Periarthritis im Bereich der Sprunggelenke das wichtigste sonografische Merkmal des Löfgren-Syndroms ist.

    Die Manifestation ist mit Frühstadien der pulmonalen Sarkoidose (I-II) assoziiert. Bei der großen Mehrzahl d.F. zeigten sich deutlich erhöhte Entzündungswerte, während das ACE häufig im Normbereich lag.

    Die Sprunggelenkschwellung war immer bilateral und die meisten Patienten hatten Schmerzen verschiedener großer Gelenke. Interessanterweise wurden keine Arthralgien/Arthritiden der kleinen Gelenke oder der Schultern dokumentiert.

    In anderen Fallserien kommt ebenso ein Schulter/Finger-Befall entweder selten oder gar nicht vor, wobei dieser Punkt nicht diskutiert wurde (Mana et al., 1999, Lebras et al., 2014).


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