Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S54-S55
DOI: 10.1055/s-0039-1695956
Poster
Postersitzung – Leber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantitative Leberperfusionsanalyse: Vergleich einer softwarebasierten pixelgenauen Farbdoppleranalyse mit dem etablierten Spektraldopplerverfahren

M Heni
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Gastroenterologie, Leipzig, Germany
,
V Blank
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Gastroenterologie, Leipzig, Germany
2   Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum Adipositas Erkrankungen Leipzig, Leipzig, Germany
,
V Keim
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Gastroenterologie, Leipzig, Germany
,
T Karlas
1   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Gastroenterologie, Leipzig, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Chronische Lebererkrankungen führen zu einer Veränderung der Leberdurchblutung. Die farbkodierte Duplexsonografie (FKDS) ist das Standardverfahren zur Beurteilung der Leberperfusion. Die ergänzende Verwendung des Spektraldopplers ermöglicht eine Perfusionsmessung anhand der mittleren Flussgeschwindigkeit und dem gemessenen Gefäßdurchmesser im B-Bild. Ein neues softwarebasiertes Analyseverfahren erlaubt eine quantitative Perfusionsanalyse basierend auf einer pixelgenauen Bestimmung der jeweiligen Blutflussgeschwindigkeiten und einer automatischen Sequenzierung der Gefäßquerschnittsfläche. Das Ziel der Studie ist der Vergleich dieser softwarebasierten Perfusionsanalyse mit dem etablierten Spektraldopplerverfahren.

    Material und Methode:

    Die Pfortaderperfusion gesunder Probanden und von Patienten mit bekannter chronischer Lebererkrankung wurde mittels Spektraldoppler (Toshiba Aplio 500) standardisiert präprandial untersucht. Unmittelbar im Anschluss erfolgte die computergestützte pixelgenaue Perfusionsanalyse (PixelFlux, Chameleon-Software). Hierzu wurde eine kurze Videosequenz der Pfortaderperfusion im FKDS-Modus digital gespeichert und mit der Analyessoftware ausgewertet. Bei den Probanden erfolgte eine weitere Perfusionsmessung nach definierter Nahrungsaufnahme, die regelhaft zu einer Zunahme der Leberperfusion führt.

    Ergebnisse:

    20 Probanden (23 Jahre; BMI 21,5 kg/m2) und je 10 Patienten mit NAFLD (58 Jahre; 30,3 kg/m2) und Leberzirrhose (67 Jahre; 26,5 kg/m2) wurden untersucht. Die Perfusionsmessung beider Verfahren korrelieren stark (r = 0,515, p < 0,001, n = 40) und zeigen keinen Unterschied in der Quantifizierung des Flussvolumens im Portalvenenstamm (Abb. A/B). Beide Verfahren zeigen den zu erwartenden Anstieg der postprandialen Leberperfusion (Medianer Blutfluss prä/post [cm3/min]: Spektraldoppler 718/1708 (p < 0,001); pixelgenaue Perfusionsanalyse 834/1783 (p < 0,001)).

    Zoom Image
    Abb. 1: Perfusionsmessung mit Spektraldoppler (SD) und pixelgenauer Perfusionsanalyse (pPA): Vergleich beider Methoden

    Schlussfolgerung:

    Die pixelgenaue Perfusionsanalyse korreliert gut mit dem Referenzverfahren Spektraldoppler und ist geeignet Änderungen der Leberperfusion zu quantifizieren. Durch die pixelgenaue Erfassung der laminaren Blutströmungen könnte mittels der softwarebasierten Perfusionsanalyse eine exaktere Messung des Flussvolumens gelingen. Hierzu sind weiterführende Studien mit invasivem Goldstandard notwendig.


    #
     
    Zoom Image
    Abb. 1: Perfusionsmessung mit Spektraldoppler (SD) und pixelgenauer Perfusionsanalyse (pPA): Vergleich beider Methoden