Ultraschall Med 2019; 40(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0039-1695979
Poster
Postersitzung – Fetaler Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aussagekraft pränataler sonografischer Parameter im Hinblick auf uni vs. biventriculäres Outcome bei borderline linkem Ventrikel

L Bischofsberger
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
C Vorisek
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
U Yörüker
2   UKGM Standort Gießen, Abteilung für Kinderherzchirurgie, Gießen, Germany
,
C Enzensberger
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
A Wolter
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pränatalmedizin, Gießen, Germany
,
H Akintürk
2   UKGM Standort Gießen, Abteilung für Kinderherzchirurgie, Gießen, Germany
,
R Axt-Fliedner
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Pränatalmedizin, Gießen, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 August 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Der borderline Linke Ventrikel (bLV) stellt in der Pränataldiagnostik eine Herausforderung im Hinblick auf das operative Outcome der Patienten sowie pränataler Beratung der Eltern dar. Diese Studie untersucht die Aussagekraft pränataler Ultraschallparameter bei bLV zur Vorhersage eines univentrikulären Outcomes verbunden mit höherer Mortalität und Morbidität entgegen eines biventrikulären Outcomes.

    Material und Methoden:

    Single-Center-Studie der Pränatalmedizin/Kinderherzzentrum Uniklinik Gießen. Eingeschlossen wurden Patienten mit der pränatalen Diagnose bLV und einem follow-up von einem Jahr. Definiert wurde der bLV durch z-Scores des linken Ventrikels (LV major) zwischen -2 und -4. Z-Scores wurden gebildet für MV, TV, AoV, Isthmus, LV minor. Als weitere Parameter wurden MV/TV ratio, Fläche LV, Coarctation, LV spitzenbildend, E/A-Welle ermittelt.

    Ergebnisse:

    Es wurden 40 Patienten im Zeitraum von 2010 und 2018 untersucht (mittleres Gestationsalter 38,0, IQR = 32,7 – 41,3). 5 (12,5%) Neugeborene wurden univentrikulär palliativ (Gruppe1), 20 (50%) biventrikulär operiert (Gruppe 2) und 15 (37,5%) hatten ein biventrikuläres Outcome ohne OP. Es zeigten sich signifikant mehr Patienten mit Endokardfibroelastose in Gruppe 1 im Vergleich zu Gruppe 2 und 3 (75 vs. 13,3 vs. 13,3%, p = 0,016). In der Gruppe 3 waren die z-scores LV major von Erstdiagnose (Mittelwert =-2,5) bis zum letzten Ultraschall vor Geburt (Mittelwert =-2,15) im Vergleich zu Gruppe 1 und 2 deutlich näher an Normalwerten.

    Fazit:

    Nach pränatal diagnostiziertem bLV kann in der Mehrzahl ein biventrikulärer Kreislauf erzielt werden. Die Definition des bLV bleibt kontrovers.


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