Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696135
Symposien
S14  Prävention und good practice in der Suchtkrankenhilfe – Symposium des Dachverbandes der Suchtfachgesellschaften Deutschlands
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisqualität bei stationär behandelten alkohol- und substanzbezogenen Störungen 2017

Eine Auswertung stationär behandelter Patienten aus 10 psychiatrischen Kliniken
M Bender
1   Vitos Klinikum Herborn; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
U Preuss
2   Vitos Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar und Weilmünster
,
M Franz
3   Vitos Klinik Gießen-Marburg; Justus-Liebig-Universität Gießen
,
T Rechlin
4   Vitos Klinik Heppenheim
,
H Scherk
5   Vitos Klinikum Riedstadt
,
A Klimke
6   Vitos Klinik Hochtaunus; Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2019 (online)

 
 

    Einleitung Alkohol- und substanzbezogene Störungen (ICD 10 F1×.x) zählen zu den häufigsten Diagnosen in der stationär-somatischen und psychiatrischen Versorgung. Um den Behandlungserfolg zu überprüfen, ist die Etablierung und der Einsatz von Ergebnisindikatoren in der Praxis relevant.

    Methoden An 10 Vitos-Versorgungskliniken in Hessen wurden globale Behandlungs-indikatoren zu Aufnahme und bei Entlassung im Jahre 2017 erhoben (CGI und GAF). Insgesamt konnten rund 9,900 Patienten/-innen mit ICD10 F1× Diagnosen in die Auswertung einbezogen werden.

    Ergebnisse Rund 36.3% der Patienten wiesen mindestens eine komorbide psychische, 26.6% eine somatische und 34.3% eine weitere Alkohol- oder Substanzkonsumstörung auf. Die Ergebnisse belegen eine statistisch signifikant geringere klinische Besserung bei psychischen oder somatischen Komorbiditäten (F-Wert 7.49; p < 0.001 und F: 12.52; p < 0.001). Die Behandlungsdauer war ebenfalls signifikant verlängert (F: 19.03, p < 0.001 und F: 19.02, p < 0.001).

    Diskussion Die Resultate belegen den Einfluss komorbider psychischer und somatischer Störungen auf die klinische Behandlungsdauer und dien geringere Besserung. Die mögliche Optimierung der Behandlung für komorbide Patienten mittels integrierter Settingangebote ist indiziert. Diese Angebote sollten psychische und somatische Begleiterkrankungen berücksichtigen und über ein geeignetes Studiendesign evaluiert werden.


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