Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696290
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Traumatisierung und ADHS bei Störungen durch Substanzkonsum

LM Schleussner
Goethe Universität Frankfurt am Main
,
S Kittel-Schneider
Goethe Universität Frankfurt am Main
,
O Grimm
Goethe Universität Frankfurt am Main
,
A Reif
Goethe Universität Frankfurt am Main
,
M Luderer
Goethe Universität Frankfurt am Main
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Publication History

Publication Date:
03 September 2019 (online)

 
 

Einleitung Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, im späteren Leben eine Abhängigkeitserkrankung zu entwickeln [1]. Eine Metaanalyse zeigte, dass 23,1% der Patienten mit einer Substanzabhängigkeit an einem adulten ADHS litten [1]. Bei Alkoholabhängigen liegt die Prävalenz für ADHS bei 20,5% [2]. ADHS erhöht das Risiko für traumatische Erfahrungen [3] und eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) [4]. Kindheitstraumata treten bei komorbider ADHS und Abhängigkeitserkrankung häufiger auf [5]. Bisher weiß man nur wenig über die aktuelle Belastung im Erwachsenenalter durch Traumata bei abhängigen Patienten mit komorbider ADHS.

Methoden Die Studie ist Teil der Multicenterstudie „International naturalistic cohort study of ADHD and substance use disorders“ (INCAS). Weltweit werden 600 Patienten mit ADHS und Abhängigkeitserkrankung über 9 Monate untersucht. In der Uniklinik Frankfurt a. M. werden substanzabhängige Patienten (n = 40) mit der Zusatzdiagnose ADHS rekrutiert, zusätzlich Symptome zur PTBS erfasst.

Ergebnisse In der Stichprobe (n = 13) gaben 100% der Studienteilnehmer mit ADHS und einer Abhängigkeitserkrankung an (PDS-Fragebogen), eine Traumatisierung erlebt zu haben. 30,8% der Patienten fühlen sich schwer, 7,7% sehr schwer belastet. Knapp ¼ der Patienten hat nach Fragebogen eine PTBS Diagnose.

Diskussion Trotz kleiner Stichprobe sind die vorläufigen Ergebnisse relevant, da alle Patienten mindestens von einer traumatischen Erfahrung in ihrem Leben berichteten, die Rate an komorbider PTBS ist erhöht.

Die Kriterien wurden durch einen von den Patienten ausgefüllten Fragebogen erhoben. Eine Überlappung der Symptome bei ADHS und PTBS ist möglich. Die Fallzahl soll auf n = 40 erhöht und die Studiengruppe mit einer Kontrollgruppe ohne ADHS verglichen werden.


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