Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696301
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Mama, denk an mich“

Evaluation des bedarfsorientierten, interdisziplinären und systemübergreifenden „Dresdner Versorgungspfad Crystal“
J Mathiebe
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
F Haarig
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
J Hennig
5   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
K Nitzsche
2   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
P Wimberger
2   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
J Dinger
5   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
J Reichert
5   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
US Zimmermann
3   Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie, kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost
,
M Pilhatsch
4   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
J Schmitt
1   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
,
M Rüdiger
5   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 September 2019 (online)

 
 

    Einleitung Der Gebrauch von Methamphetamin innerhalb der Schwangerschaft kann mit negativen Konsequenzen in der Entwicklung des Kindes einhergehen (Mühlig, Haarig, Gusakova & Walter, 2015). Um diese möglichst gering zu halten, empfehlen Experten eine enge Zusammenarbeit zwischen den an der Versorgung der Schwangeren beteiligten Fachdisziplinen der ambulanten sowie stationären Sektoren (Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, BMG, BÄK & DGPPN, 2016). Eine solche Zusammenarbeit wird in dem Versorgungsangebot „Mama, denk an mich“ umgesetzt, welches am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden seit dem Jahr 2015 angewandt und durch ein Case Management koordiniert wird. Das Angebot richtet sich an Drogen konsumierende Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Mütter. Um mehr über den Nutzen und die Durchführbarkeit dieses Konzeptes zu erfahren, ist es Ziel des Projektes, diesen Versorgungspfad aus Sicht der Inanspruchnehmenden zu evaluieren.

    Methode Zur Evaluation von „Mama, denk an mich“ wurden unter anderem Leitfadeninterviews mit daran teilnehmenden Drogen konsumierenden Schwangeren und Müttern durchgeführt. Sofern die Studienteilnehmerinnen einwilligten, wurden die Interviews mithilfe eines Diktiergerätes aufgezeichnet. Die erhobenen Daten werden derzeit transkribiert und mithilfe qualitativer Inhaltsanalyse in Anlehnung an Mayring (2010) ausgewertet.

    Ergebnis Im Zeitraum Dezember 2018 bis Mai 2019 wurden acht Drogen konsumierende Schwangere und Mütter im Rahmen der Studie interviewt. Derzeit befindet sich das Projekt in der Phase der Auswertung. Erste Ergebnisse mit Fokus auf den Nutzen von „Mama, denk an mich“ aus Adressatensicht werden auf dem Kongress präsentiert.

    Diskussion Durch die Untersuchung des Nutzens des Versorgungsangebotes „Mama, denk an mich“ soll dessen Implementierungspotenzial für andere Regionen Deutschlands abgeleitet werden. Somit bieten die Projektergebnisse die Chance, die „S3-Leitlinie Methamphetamin-bezogene Störungen“ (Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung et al., 2016) im Hinblick auf die von Experten empfohlene enge interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu unterstützen. Diskutiert werden ggf. vorhandenes Optimierungspotenzial und Voraussetzungen der Implementierung in anderen Einrichtungen; die Möglichkeit der Übertragung auf andere Krankheitsbilder wird erörtert.


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