Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2019; 54(S 01): S12-S13
DOI: 10.1055/s-0039-1700700
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Notfallmedizin (A) – Notfallbeatmung pädiatrischer Patienten unter besonderer Berücksichtigung der Totraumventilation

G Frank
1   Landesklinikum Horn, Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
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Publication Date:
05 December 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Optimierung der Beatmung von pädiatrischen Patienten in der präklinischen Notfallmedizin. Gewichtsbasierte Zusammenstellung geeigneter Geräte zur Durchführung einer invasiven Beatmung unter Verwendung von Wärme- und Feuchtigkeitstauscher-Filter (HME) und unter Minimierung der Totraumventilation.

    Methode:

    Qualitätssichernde Maßnahme am Standort eines Rettungshubschraubers. Erfassung der zur Verfügung stehenden Geräte und Einmalmaterialien unter besonderer Berücksichtigung des Totraums. Berechnung des prozentuellen Anteils des Totraums für verwendete Sets.

    Ergebnisse und Diskussion:

    Das vorhandene Portfolio an HME ist optimierbar. Die vorhandenen HME haben eine Lücke im Tidalvolumina- (VT) Bereich 100 – 150 ml und führen selbst bei idealer Zusammenstellung zu Totraumanteilen von mehr als 50%. Zusätzlich bestehen bei den Anwendern Unsicherheiten, ab welchem Alter, Gewicht bzw. VT ein HME oder ein Beatmungsgerät verwendet werden kann.

    Die Umstellung auf einen kleinen HME mit nur 2,4 ml Totraum für VT bis 50 ml und auf einen weiteren HME für VT von 50 – 600 ml gibt eine gute Möglichkeit zur passiven Erwärmung und Befeuchtung des Atemgases unter gleichzeitiger Vermeidung eines erhöhten Totraumanteils. VT unter 20 ml sind präklinisch nur ohne HME sicher realisierbar. Die Verwendung von Notfallbeatmungsgeräten ist zwar laut Betriebsanleitung für Kinder ab 3 kgKG unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen, unter Berechnung des Totraums aber erst ab einem VT von 100 ml und damit ab einem KG von 10 – 15 kg sicher möglich. Eine einfache Tabelle mit Symbolen hilft bei der Auswahl geeigneter Systeme.

    Schlussfolgerung:

    Die systematische Beschäftigung mit dem Thema Totraum und Kinderbeatmung in der Notfallmedizin hat zu einer Optimierung der Ausrüstung und zur Erstellung einer Tabelle als Hilfe für den klinischen Alltag beigetragen. Jeder Notfall-Stützpunkt sollte das vorhandene Equipment prüfen, die Toträume der verwendeten Geräte und Einmalartikel erheben und eine Hilfestellung zur Schnellauswahl für die Mitarbeiter bereitstellen.

    Literatur:

    [1] King M, Feldman J. Optimal management of apparatus dead space in the anesthetized infant. Pediatric Anesthesia 2017, 27: 1185 – 1192


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