Z Geburtshilfe Neonatol 2019; 223(S 01): E67
DOI: 10.1055/s-0039-3401220
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ePoster Sitzung 1.8: Frühgeburt – Interdisziplinär
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die prognostische Bedeutung des Apolipoprotein B Konzentration im ersten Trimester zur exzessiven Gewichtszunahme sowie ungünstigen Schwangerschaftsausgängen wie der Präeklampsie

S Schnoor-Bohlen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
C Eckmann-Scholz
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
N Maass
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
W Rath
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
U Pecks
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
27 November 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Exzessive Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist ein Risikofaktor für maternale und fetale Komplikationen, wie der Präeklampsie. Das Lipidprofil verändert sich in der Schwangerschaft physiologisch. Faktoren wie die Gewichtszunahme können den Lipidstoffwechsel beeinflussen. Besonders bei der Präeklampsie zeigt sich eine Zunahme Triglycerid-reicher, Apolipoprotein B- (apoB) assoziierter Lipoproteine. Die Hypothese dieser Studie war, dass die apoBKonzentration im ersten Trimester als prädiktiver Marker für eine exzessive Gewichtszunahme und für Schwangerschaftskomplikationen geeignet ist.

    Methoden:

    Von 547 Patientinnen zeigten 95 eine unzureichende, 171 eine empfohlene und 281 eine exzessive Gewichtszunahme. Von 581 Patientinnen zeigten 14 Patientinnen einen schwangerschaftsinduzierten Hypertonus/Präeklampsie, neun einen präexistenten Hypertonus, 67 eine SGA und sieben eine IUGR. Die apoBKonzentrationen wurden mittels ELISA bestimmt.

    Ergebnisse:

    Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den apoB-Konzentrationen der verschiedenen Gewichtszunahme-Gruppen festgestellt werden. Frauen mit Adipositas zeigten jedoch signifikant höhere apoB-Konzentrationen als normalgewichtige Frauen (p < 0.001). Patientinnen mit präexistentem Hypertonus sowie Raucherinnen zeigten ebenfalls erhöhte apoB-Konzentration verglichen mit Nichtrauchern (p = 0,0118) bzw. normotensiven Kontrollen (p = 0,0015). Eine Prognostische Bedeutung ließ sich hingegen weder bei Schwangeren mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen noch bei Schwangeren mit SGA/IUGR festgestellt werden.

    Schlussfolgerungen:

    ApoB dient nicht als Marker im ersten Trimester, um exzessive Gewichtszunahme oder Schwangerschaftskomplikationen vorauszusagen. Bei bestehenden pathologischen Zuständen wie Rauchen, Adipositas und chronische Hypertonie sind die ApoB-Werte jedoch erhöht und könnte in diesen Gruppen zur Pathogenese von Schwangerschaftserkrankungen beitragen.


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