Z Gastroenterol 2020; 58(01): e22
DOI: 10.1055/s-0039-3402159
Poster Visit Session II Clinical Hepatology, Surgery, LTX: Friday, February 14, 2020, 2:40 pm – 3:25 pm, Lecture Hall P1
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Analyse des Therapieerfolgs von TIPS Anlagen und Identifikation prognostischer Parameter hierfür

A Vogel
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Germany
,
D Häussinger
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Germany
,
J Bode
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Germany
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Publication Date:
03 January 2020 (online)

 
 

    Die TIPS Anlage stellt eine minimal-invasive Technik dar über die der portalvenöse Druck effizient gesenkt werden kann und die daher bei Versagen konservativer Therapien von Komplikationen der portalen Hypertension eine wichtige Therapieoption darstellt. Ziel der vorliegenden Untersuchungen war die retrospektive Erfassung des Therapieerfolgs, sowie die Identifikationen potentieller Prädiktoren für ein Therapieansprechen.

    Hierzu wurden sämtliche Patienten, bei denen am Universitätsklinikum Düsseldorf von 5.2005 bis 2.2017 eine TIPS Anlage erfolgte und die über mindestens 3 Monate ambulant nachbetreut wurden, erfasst. Insgesamt erfolgten in diesem Zeitraum 363 Neuanlagen eines TIPS. Hiervon wurden 191 Patienten für mindestens 3 Monate nachbeobachtet. Von diesen erfolgte bei 146 Patienten die Anlage zur Therapie eines refraktären Aszites, bei 45 Patienten zur Prophylaxe einer Rezidivblutung aus Varizen.

    Bei der Gruppe die über 3 Monate nachbeobachtet werden konnte kam es nach TIPS Anlage innerhalb von 3 Monaten zu einem signifikanten Anstieg des Serumnatriums, der glomerulären Filtrationsrate, des Gesamteiweißes und des Albumins, sowie zu einem Abfall des Serumkreatinins, des Harnstoffs und des C reaktiven Proteins im Serum. Darüber hinaus kam es bei den Patienten, die über mehr als 12 bzw. 24 Monate nachbeobachtet wurden zu einer signifikanten Verbesserung des Child Pugh Scores. Eine effektive Therapie des Aszites konnte bei 73% (106 von 145) der Patienten erreicht werden, bei denen die Anlage aufgrund, von therapierefraktärem Aszites erfolgte. Bei 96% der Patienten, bei denen die Anlage aufgrund von Varizenblutung durchgeführt wurde, wurde eine Re-Blutung verhindert.

    Als potentielle Prädiktoren für das Therapieansprechen bei Aszites konnte der Stentdurchmesser (p 0.001; OR 0,49), sowie die Konzentration des Harnstoffs im Serum (p 0,018; OR 0,98) ermittelt werden. Hinsichtlich des Therapieansprechens zur Prophylaxe von Varizenblutung konnte letztlich kein signifikanter Prädiktor ermittelt werden.

    Übereinstimmend mit der Literatur belegen die Ergebnisse, dass die TIPS Anlage ein effizientes Verfahren zur Therapie von refraktärem Aszites und zur Prophylaxe von Varizenblutungen darstellt. Langfristig führt sie ferner zu einer signifikanten Verbesserung des Child Pugh Scores. Hinsichtlich des Therapieansprechens bei therapierefraktärem Aszites scheinen der Stentdurchmesser und die Höhe des Serumharnstoffes vor TIPS Anlage als prädiktive Parameter geeignet zu sein.


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