Pneumologie 2020; 74(S 01): 81-82
DOI: 10.1055/s-0039-3403241
Freie Vorträge (FV11) – Sektion Endoskopie
Interventionelle Pneumologie – Aus der Forschung für die Praxis
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zentrumserfahrungen zur bronchoskopisch thermischen Vapor Ablation BTVA bei Lungenemphysem

F Funke
Klinik für Pneumologie, Sektion für Interventionelle Bronchologie, Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universität Duisburg-Essen
,
J Winantea
Klinik für Pneumologie, Sektion für Interventionelle Bronchologie, Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universität Duisburg-Essen
,
R Karpf-Wissel
Klinik für Pneumologie, Sektion für Interventionelle Bronchologie, Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universität Duisburg-Essen
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K Darwiche
Klinik für Pneumologie, Sektion für Interventionelle Bronchologie, Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universität Duisburg-Essen
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Hintergrund: In der Therapie des fortgeschrittenen Lungenemphysems hat sich die bronchoskopische Lungenvolumenreduktion etabliert. Hierzu gehört die Behandlung mit der bronchoskopisch thermischen Vapor Ablation (BTVA). Sie steht als Option für selektionierte Patienten mit einem Oberlappen-betonten Emphysem zur Verfügung und ist unabhängig von einer Kollateralventilation.

    Fallbericht: Die Auswertung beinhaltet bis jetzt 10 Patienten, die einer BTVA in unserem Zentrum zugeführt wurden. Es handelt sich um 6 Frauen und 4 Männer mit einem mittleren Alter von 63 Jahren. Der mittlere FEV1-Wert bei Evaluation zur Behandlungsmethode betrug 0,8 l, entsprechend 27,9% des Soll, das Residualvolumen (RV) 5,8 l, entsprechend 268% des Soll, die Diffusionskapazität 25% des Soll und die mittlere Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest lag bei 256 m. Die Behandlung erfolgte in 5 Fällen im rechten Lungenoberlappen und in 5 Fällen im linken Lungenoberlappen. Zum Zeitpunkt der ersten Kontrolle nach einem Monat zeigte sich ein Anstieg der FEV1 um 2,8% und ein Abfall des RV um 33%. Die Gehstrecke verbesserte sich um 4 m. Nach 3 Monaten konnte keine weitere Verbesserung der FEV1, allerdings ein weiterer Abfall des Überblähungsausmaßes um 42% und ein Anstieg der Gehstrecke um 32 m auf 288 m verzeichnet werden. Im St. George Respiratory Questionnaire verbesserte sich der Wert um 3,48 Punkte. Als unerwünschte Ereignisse traten zum frühen Zeitpunkt (< 4 Wochen nach Behandlung) in zwei Fällen eine Pneumonie und in einem Fall Fieber auf, zum späteren Zeitpunkt (> 4 Wochen nach Behandlung) in vier Fällen eine Exazerbation der COPD-Grunderkrankung.

    Schlussfolgerung: Die bronchoskopisch thermische Vapor-Ablation (BTVA) ist eine Kollateralventilations-unabhängige Behandlungsoption bei Patienten mit einem Oberlappen-betontem Emphysem. Verbesserungen zeigen sich in der Reduktion der Überblähung, Besserung der Lebensqualität und der Gehstrecke.


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