Pneumologie 2020; 74(S 01): 109
DOI: 10.1055/s-0039-3403300
Posterbegehung (PO21) – Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Pneumologische Infektiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz von Ceftazidim/Avibactam (C/A) bei Pseudomonas aeruginosa PA-4MRGN im Bronchialsekret

F Vocht
1   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln
,
K Klima
2   Kronen-Apotheke
,
U Sommerwerck
1   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln
,
J Cucuz
3   Mvz Dr. Stein + Kollegen Mönchengladbach
,
M Oette
1   Krankenhaus der Augustinerinnen Köln
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Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Immer häufiger ist der Einsatz von Reserveantibiotika bei lebensbedrohlichen Infektionen durch multiresistente gramnegative Keime notwendig. Die Indikationsstellung wurde in 10 Fällen des Einsatzes von C/A bei Nachweis von PA- 4MRGN im Bronchialsekret analysiert. Als objektivierbare Faktoren wurden bildgebende Verfahren, Procalcitonin und C-reaktives Protein, Bronchoskopie, Durchführung einer BAL und Neutrophilie-Nachweis vor Indikationsstellung betrachtet. In 10 von 10 Fällen lagen Röntgenaufnahmen oder Computertomographien des Thorax vor. Davon zeigten sich in 6 Fällen progrediente Infiltrate, in 4 Fällen keine bedeutende Befundänderung oder Pathologie. In 10 von 10 Fällen wurde am Tag der Anordnung CRP bestimmt, in 7 Fällen konnte eine Progredienz, in 3 Fällen ein Abfall oder gleichbleibendes Ergebnis verzeichnet werden. PCT wurde in 8 von 10 Fällen bestimmt, davon war eine Zunahme in 3 Fällen, in 1 Fall ein Abfall und in 4 Fällen keine relevante PCT-Erhöhung nachgewiesen worden. Bronchoskopische Befunde lagen in 10 von 10 Fällen vor, in nur 3 Fällen war eine BAL erfolgt. Eine Neutrophilie lag in nur einem der drei BAL-Befunde vor. Bei 9 von 10 Patienten bestand eine ausgedehnte antibiotische Vortherapie von mindestens 4 Substanzen, bei 10 von 10 Patienten u. a. durch Meropenem. Unter C/A war in 7 von 10 Fällen ein CRP-Abfall zu verzeichnen, in 3 Fällen eine konstante Erhöhung oder Zunahme. Im radiologischen Verlauf war in 3 der 6 pathologischen Initialbefunde eine Verbesserung ersichtlich, in 2 Fällen kam es zu keiner Befundbesserung, ein Patient verstarb. In 9 von 10 Fällen erfolgte eine Rücksprache zwischen Arzt und Apotheker. Im Krankenhaus wurde in der Zwischenzeit eine infektiologische Visite (Arzt, Apotheker, Mikrobiologe) etabliert. Die Indikationsstellung von Reservetherapeutika bei PA-4MRGN sollte durch die infektiologische Visite mithilfe von Behandlungsstandards festgelegt werden.


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