Pneumologie 2020; 74(S 01): 119
DOI: 10.1055/s-0039-3403331
Posterbegehung (PO23) – Sektion Klinische Pneumologie
Die spannende Welt der Pneumologie – Kasuistiken I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute fibrinöse organisierende Pneumonie – eine Fallserie mit vier Patienten

M Sadik
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
T Ewers
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
A Philipp
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
P Schwaderer
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
M Damm
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
,
M Hetzel
Klinik für Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Beatmungsmedizin und Allgemeine Innere Medizin, Krankenhaus vom Roten Kreuz
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 February 2020 (online)

 
 

    Einleitung: Bei der AFOP handelt es sich um ein spezifisches histologisches Reaktionsmuster der Lunge unklarer Genese. Radiologisch und klinisch zeigt sich ein variables Erkrankungsbild, welches häufig nicht von anderen interstitiellen Lungenerkrankungen zu unterscheiden ist. Die Diagnose der AFOP basiert lediglich auf der Histologie, welche durch Fibrin-Ablagerungen in Alveolen und begleitender organisierender Pneumonie gekennzeichnet ist.

    Grundsätzlich kann die AFOP postinfektiös, idopathisch und in Assoziation mit Kollagenosen und Tumorerkrankungen auftreten.

    Ergebnisse: Bei den 4 Patienten handelt es sich um 3 Frauen und 1 Mann im Alter zwischen 56 und 75 Jahren. Die histologische Diagnose wurde jeweils bei 2 Patienten durch transbronchiale Kryobiopsie und bei 2 durch CT-gesteuerte Punktion gestellt. Alle beklagten Dyspnoe und trockenen Husten. Ein Patient hatte zudem einen akuten Verlauf mit der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung. Die radiologischen Befunde waren mit dichten Infiltraten, Milchglasknötchen und einem einschmelzenden Herd sehr unterschiedlich.

    Auffallend ist, dass 2 Patienten eine AFOP ca. 6 Monate nach einer Strahlentherapie entwickelten (wegen Mamma-Karzinom bds. und Spindelzellkarzinom der Haut). Die Infiltrate entwickelten sich aber nicht im Strahlenfeld. Die beiden anderen Patienten hatten höchstwahrscheinlich eine infektiöse Genese.

    3 von 4 Patienten wurden mit Kortikosteroiden behandelt, der Patient mit dem einschmelzenden Herd wurde nur antibiotisch behandelt. Alle Patienten zeigten nach der Therapie eine deutliche Besserung des radiologischen und klinischen Bildes.

    Diskussion: Die AFOP zeigt ein heterogenes klinisches und radiologisches Bild. Die Behandlung erfolgt überwiegend mit Kortikosteroiden. Eine Assoziation mit Tumorerkrankungen ist bekannt, eine Assoziation mit einer Strahlentherapie wurde dagegen noch nicht beschrieben.


    #