Cough meets Colic – eine seltene Ursache eines progredienten Hustens – eine Falldarstellung

Die Ursachen des Hustens sind vielfältig. Im Rahmen der detaillierten Anamneseerhebung können auch weniger bekannte Ursachen bei bestimmter Risikokonstellation gefunden werden.

Ein 62-jähriger Patient stellte sich bei seit 3 Monaten beklagtem produktivem Husten ambulant vor. Bekannt waren eine Eosinophilie, Z. n. Nikotinkonsum, Z. n. kompletter Kolektomie bei Colitis ulcerosa vor über 10 Jahren und Z. n. Pouchitis mit Restitutio. Seit dem Stop der systemisch-immunologisch aktiven Medikation im Rahmen der CED berichtet der Patient über zunehmende Luftnot und Husten über Jahre. In der Bodyplethysmographie waren aktuell Zeichen schwerer Obstruktion mit Überblähung ohne relevante Restriktion mit Progredienz zum Vorbefund vor 6 Jahren zu sehen. In der HRCT des Thorax zeigten sich Bronchiektasen mit Betonung der Segmente 9 und 10 des UL bds. In der BAL zeigte sich Neurtophilie bei leichter Eosinophilie und Lymphozytose. Die Lymphozytenverteilung war bis auf eine Dominanz der CD3+T-Lymphozyten unauffällig. Histologisch bestand bei Eosinophilie, Zeichen der Bronchiolitis mit peribronchiolärer Granulombildung der eindeutige Hinweis einer Lungenbeteiligung bei stattgehabter CED.

Eine Lungenbeteiligung bei CED-Patienten ist insgesamt selten. Eine klassische Affektion großer Atemwege sind Bronchiektasen, die häufig binnen eines Jahres nach Kolektomie festgestellt werden. Dieses Beispiel ist wichtig für die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die über ein klassisches ILD-Board hinausgeht.