Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(04)
DOI: 10.1055/s-0039-3403394
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ctDNA beim Ovarialkarzinom

V Paspalj
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
M Kranawetter
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Aust
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
S Polterauer
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
A Reinthaller
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
,
L Müllauer
2   Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien
,
C Grimm
1   Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
07 April 2020 (online)

 
 

    Einleitung: Das high-grade seröse Ovarialkarzinom (HGSOC) ist durch eine Überexpression von p53 charakterisiert. Next-generation sequencing von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) ermöglicht die Bestimmung genomischer Tumoralterationen und somit den Nachweis von bereits geringem Tumorvolumen.

    Material und Methode: In dieser Feasibility-Studie wurde aus Blutproben bei Patientinnen mit HGSOC die DNA aus den frei zirkulierenden Tumorzellen (ctDNA) isoliert und anschließend potentielle hotspot-Mutationen zu mehreren Zeitpunkten analysiert. Die Blutabnahmen erfolgten vor der Operation, am zweiten und fünften postoperativen Tag sowie nach abgeschlossener Chemotherapie.

    Ergebnisse: Bisher wurden 9 Patientinnen eingeschlossen. Bei 3 Patientinnen konnte in der Analyse von ctDNA eine p53 Mutation mittels des von uns verwendeten Assays detektiert werden. Alle 3 Patientinnen wurden tumorfrei operiert und es zeigt sich in den postoperativ abgenommenen Proben eine deutliche Abnahme der vorhandenen Mutationen. Bei 2 Patientinnen konnte am 5. postoperativen Tag keine Mutation mehr nachgewiesen werden. Bei der 3. Patientin war der präoperative Wert an P53 Mutationen mit 24% besonders hoch. Bei den anderen 6 Patientinnen konnte keine Mutation in der ctDNA nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerung: Die bisher erzielten Ergebnisse dieser Feasibility-Studie zeigen in 30% der Fälle einen Mutationsnachweis in der ctDNA. Gründe für diese relativ niedrige Nachweisbarkeit sind wahrscheinlich die Sensitivität des verwendeten Assays und die Tatsache, dass nur hotspot-P53-Mutationen detektiert werden und mögliche andere P53-Muatationen aus dem Tumorgewebe in der ctDNA unentdeckt bleiben. Über die Wertigkeit von ctDNA als Marker einer Komplettresektion kann aufgrund der kleinen Fallzahl noch keine Aussage getroffen werden.


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