Rofo 2020; 192(S 01): S62
DOI: 10.1055/s-0040-1703293
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Darstellung peripherer Hirnnerven und ihrer Pathologien im extrakraniellen Verlauf mittels neuer hochauflösender Sequenzen

E Burian
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
L Meier
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
T Robl
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
C Zimmer
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
M Probst
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Die Darstellbarkeit peripherer Hirnnerven im extracraniellen Verlauf gestaltet sich aufgrund der anatomischen Verhältnisse im Gesicht und Hals oft schwierig. Ziel dieser Studie ist die Etablierung eines Scanprotokolls zur direkten Visualisierung sowie qualitativen und quantitativen Evaluation peripherer Hirnnerven.

    Material und Methoden Es wurden im Rahmen einer Studie 43 Probanden (28-80 Jahre) und 17 Patienten mittels hochauflösender (0,55 mm Voxel) 3D STIR (Short tau inversion recovery) und 3D WATS (Water selective excitation) Sequenzen untersucht. Diese wurden im Vorfeld an die Gegebenheiten der Mund-, Kiefer- und Gesichtsregion angepasst. Bei Probanden und Patienten wurde durch zwei Radiologen erfasst, inwiefern sich die Hirnnerven (insbesondere N. fazialis und N. trigeminus) im extracraniellen Verlauf darstellen lassen.

    Ergebnisse In der STIR Sequenz weisen periphere Nerven ein hohes Signal zu Muskel Verhältnis auf (aNMCNR= Apparent nerve-muscle contrast to noise ratio). In der WATS Sequenz gelang die beste Abgrenzbarkeit im Verlauf durch einen hohen Gesamtkontrast zum umliegenden Gewebe mit niedrigem Gefäßsignal, wodurch die peripheren Nerven weniger stark maskiert wurden. Am besten ließen sich die Trigeminusäste (V2 und V3) bei hoher Übereinstimmung der beiden Rater abgrenzen. Wilcoxon matched-pairs two-tailed Test Rater 1 versus Rater 2 (significantly different p<0,05): WATS aNMCNR: N. alveolaris inferior (V3) proximal p=0,76, STIR aNMCNR: N. alveolaris inferior (V3) proximal p=0,33, Die Darstellbarkeit des N. fazialis hängt stark von dem Grad der Verfettung der Glandula parotis ab.

    Schlußfolgerungen Bei der Diagnostik von Pathologien im Verlauf peripherer Gesichtsnerven liefern die hochauflösenden WATS und STIR Sequenzen wertvolle Zusatzinformationen sowohl präoperativ bei enger Lagebeziehung von Parotistumoren zum N. fazialis sowie im Rahmen der Diagnostik der idiopathischen Trigeminusneuralgie.


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