Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0040-1703430
Sarkopenie als Prognosefaktor nach TACE und SIRT bei Patienten mit intrahepatischem Cholangiokarzinom
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Zielsetzung Mehrere Studien schlagen Sarkopenie als Prognoseparameter bei Patienten mit intrahepatischem Cholangiokarzinom (ICC) vor. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss von Sarkopenie auf das Überleben von Patienten mit ICC nach TACE oder SIRT zu evaluieren.
Material und Methoden Zwischen 2004 und 2018 erhielten insgesamt 45 Patienten mit ICC eine TACE- oder SIRT-Behandlung als primäre Therapie in unserem tertiären Leberzentrum, die bei vollständigen klinisch-radiologischen Daten in die Studie eingeschlossen werden konnten. Als einfach zu messender Marker für Sarkopenie wurde der Psoas-Muskel-Index (PMI) berechnet. Initiale PMI-Werte sowie Änderungen im Verlauf der Erkrankung wurden hinsichtlich ihres Einflusses auf die Gesamtüberlebenszeit (OS) untersucht.
Ergebnisse In unserer Kohorte konnten keine geschlechtsspezifischen Grenzwerte für eine Risiko-Stratifizierung nach dem initialen PMI berechnet werden (bester log-rank p=0,15, Grenzwerte 5,00cm2/m2 für Männer und 3,45cm2/m2 für Frauen, medianes OS 9 Monate vs 15 Monate). Jedoch zeigte sich bei den 37 Patienten, für die eine Follow-Up-Untersuchung nach 3 Monaten verfügbar war, eine Reduktion des PMI (definiert als eine Abnahme des Ausgangswertes um mehr als 10%) als signifikanter Prognosefaktor: während das mediane OS in der Gruppe mit stabilem PMI 21,9 Monate betrug, wiesen Patienten mit einer Reduktion des PMI lediglich ein medianes OS von 4,7 Monaten auf (log-rank p<0.001).
Schlußfolgerungen Während die initialen PMI-Werte in unserer Kohorte nicht prädiktiv waren, wirkte sich ein stabiler PMI bei der ersten Follow-Up-Bildgebung positiv auf das Gesamtüberleben bei Patienten mit ICC nach TACE-/SIRT-Therapie aus. PMI-Änderungen könnten deshalb als Surrogatmarker für Therapietoleranz und Therapieantwort bei intraarterieller Therapie dienen.
#