Rofo 2020; 192(S 01): S104
DOI: 10.1055/s-0040-1703433
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

12 Monatsergebnisse nach Behandlung von post-PTA Dissektionen an den Unterschenkelgefäßen mittels „Tack System“

F Scheer
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
S Löschner
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Kopetsch
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
E Schlöricke
2   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Heide, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
,
R Andresen
1   Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie Heide, Heide
,
C Wissgott
3   Imland Klinik Rendsburg, Radiologie, Rendsburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

    Zielsetzung Nach Angioplastie von Gefäßläsionen stellen Dissektionen und die hierdurch bedingten Restenosen/Reokklusionen ein Hauptproblem dar. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluierung des Tack Endovascular Systems® nach PTA hinsichtlich der Effektivität und Sicherheit.

    Material und Methoden Es wurden 19 Patienten, mittleres Alter 75±9,2 Jahre (52–85) eingeschlossen. Die Läsionen wurden angioplastiert und die postdilatativen Dissektionen am Unterschenkel mit Tack-Implantation behandelt. Das Tack Endovascular System® besteht aus 6 jeweils 4 mm langen Nitinolimplantaten mit geringer Radialkraft, um punktuell die Dissektionen anzuheften. Präinterventionell lag die Rutherford-Klassifkation im Mittel bei 4,2±0,80 und der Knöchel-Arm-Index (KAI) im Mittel bei 0,7±0,2. Die mittlere Läsionslänge betrug 122,5±98,8 mm. Klinische Verlaufsuntersuchungen und FKDS sowie die Erhebung des KAI wurden nach 1 Monat, 6 Monaten und 12 Monaten durchgeführt.

    Ergebnisse Der mittlere Stenosegrad betrug 91 ±9,9 %. Die technische Erfolgsrate betrug 100%. Bei allen Patienten wurde min. eine hämodynamisch relevante Dissektion nach Ballon-PTA nachgewiesen (insgesamt 23). Diese wurden erfolgreich mittels Tack-Implantationen behandelt (im Durchschnitt 3; 1-8). Klinisch zeigte sich eine Verbesserung des KAI auf 0,9±0,1 nach 1 Monat, auf 0,8±0,1 nach 6 Monaten und auf 0,8±0,2 nach 12 Monaten. Das Rutherford-Stadium verbesserte sich auf 0,4±0,5 nach 1 Monat, auf 0,2±0,4 nach 6 Monaten und auf 0,1±0,23 nach einem Jahr. Während des 12 monatigen Nachbeobachtungszeitraums kam es zu einer Reokklusion (Reintervention 5,2%), zu keiner Amputation, jedoch zu 5 Todesfällen im Rahmen einer kardiovaskulären oder neurologischen Erkrankung.

    Schlußfolgerungen Die Tack-Implantation bei Dissektionen an den Unterschenkelgefäßen nach Ballon-PTA ist eine sichere und effektive Prozedur mit einem guten klinischen Outcome nach 12 Monaten.


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