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DOI: 10.1055/s-0040-1703477
Interventionell-radiologische Behandlung einer lympho-veno-kutanen Fistel nach Portexplantation
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Einleitung Pathologien des Lymphsystems sind selten, aber schwer zu diagnostizieren und zu behandeln. In den vergangenen Jahren haben die Möglichkeiten zur Lymphgefäßdarstellung und –intervention dramatisch zugenommen. Wir berichten über den Fall einer lympho-veno-kutanen Fistel, die mittels MR-Lymphangiografie diagnostiziert und interventionell-radiologisch behandelt wurde.
Anamese Eine 59-jährige Patientin mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom entwickelte eine Thrombose der linken Vv. subclavia, jugularis interna und brachiocephalica bei einliegendem Portkatheter. Nach Portexplantation entwickelte sich eine großvolumige Lymphfistel (täglich 1000-2000ml) über die Porttasche. Es blieb jedoch unklar, wie es bei Portexplantation zu einer Lymphgefäßverletzung gekommen sein konnte. Wir führten daher eine MR-Lymphangiografie durch, in der sich der Ductus thoracicus bis zu seiner Mündung im linken Venenwinkel intakt darstellte. Es kam aber auch zur Kontrastierung des Venensegmentes in das der Ductus mündete. Dieses Segment war durch persistierende thrombotische Verschlüsse nach zentral und distal vom venösen Blutstrom isoliert. Da in dieses Segment auch der zwischenzeitlich entfernte Portkatheter eingebracht worden war, konnte die Lymphe nur über den ehemaligen Kathetertrakt in die Portasche ablaufen (Abb.1). Eine Verletzung eines Lymphgefäßes lag nicht vor. Der Fistelgang wurde interventionell sondiert und embolisiert. Darüber hinaus wurde der zentrale venöse Abfluss mittels Stent-PTA rekanalisiert (Abb.2). Unmittelbar postinterventionell kam es zum dauerhaften Sistieren der Lymphleckage.
Diskussion Dieser ungewöhnliche Fall zeigt, dass es auch ohne Verletzung eines Lymphgefäßes zu einer Lymphfistel kommen kann. In diesem Fall kam es durch partielle Thrombusrekanalisation zur Ausbildung einer lympho-veno-kutanen Fistel. Erst die direkte Darstellung der Pathologie mittels MR-Lymphangiografie ermöglichte die zielgerichtete, minimal-invasive Therapie.
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