Rofo 2020; 192(S 01): S124
DOI: 10.1055/s-0040-1703484
Case-Report
Kopf/Hals-Diagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chorioretinitis als intraokuläre Mitbeteiligung bei der Granulomatose mit Polyangitis (früher Morbus Wegener) in der Computertomografie."

S Pyka
1   Klinikum Dortmund, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Dortmund
,
G Wittkämper
1   Klinikum Dortmund, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Dortmund
,
S Schwarz
1   Klinikum Dortmund, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Dortmund
,
S Rohde
1   Klinikum Dortmund, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Dortmund
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 
 

Einleitung Die Chorioretinitis gehört zu den Uveitiden und bezeichnet eine Entzündung der Choroidea mit Beteiligung der Retina. Als Auslöser kommen oft infektvermittelte Erkrankungen in Betracht (z.B. Mycobacterium tuberculosis, Toxoplasma gondii), aber auch in Verbindung mit immunologisch vermittelten Erkrankungen (z.B. Granulomatose mit Polyangitis oder Sarkoidose) kann es zur Chorioretinitis kommen. Die Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation der Entzündungsherde. Periphere Entzündungen verlaufen meist asymptomatisch und werden oft erst in der ophthalmologischen Untersuchung oder bei einer Bildgebung erkannt. Ist die Macula lutea betroffen, treten rasch starke Sehstörungen auf.

Anamese Ein 57-jähriger Patient stellt sich vereinbarungsgemäß zur wiederholten Rituximab-Therapie bei vorbekannter c-ANCA positiven Granulomatose mit Polyangitis (ehemals M. Wegener) vor. Bei anhaltender Rhinitis mit teils blutigem Sekret im Rahmen der Grunderkrankung erfolgt ein CT der Nasennebenhöhlen. Neben mehreren Schleimhautschwellungen im Sinus frontalis, ethmoidalis sowie sphenoidalis zeigen sich hyperdense Areale des Bulbus occuli beidseits im Sinne einer Chorioretinitis. Sehstörungen wurden vom Patienten bisher nicht geäußert. Eine ophthalmologische Vorstellung mit regelmäßigen Kontrollen ist unsererseits empfohlen worden.

Diskussion Insbesondere unter einer Immunsuppressionstherapie bei der Granulomatose mit Polyangitis (früher M. Wegener) kann es zu diversen organspezifischen Mitbeteiligungen kommen. Die Chorioretinitis als intraokuläre Beteiligung sollte immer mit in Betracht gezogen werden, da oft ein asymptomatischer Beginn im weiteren Verlauf zu progredienten Sehstörungen führen kann. Neben einer ophthalmologischen Diagnostik kann ergänzend eine Bildgebung mittels CT oder MRT erfolgen. Differentialdiagnostisch sollte bei einer Chorioretinitis auch an eine mögliche Tuberkulose in der Anamnese gedacht werden.

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Fig. 1

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  • Quellen

  • Hahn G. . (2012). Kurzlehrbuch Augenheilkunde. (1. Aufl.) Stuttgart: Georg Thieme Verlag;

  • Quellen

  • Hahn G. . (2012). Kurzlehrbuch Augenheilkunde. (1. Aufl.) Stuttgart: Georg Thieme Verlag;

 
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