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DOI: 10.1055/s-0040-1703485
Obstruktive Lymphabflussstörung als seltene Ursache einer schmerzlosen Halsschwellung mit Chylothorax
Publication History
Publication Date:
21 April 2020 (online)
Einleitung Erkrankungen des Lymphsystems sind selten, werden jedoch häufig unterdiagnostiziert. Die Bildgebung kann hier entscheidende Informationen für das Patientenmanagement liefern. Wir stellen den Fall einer Patientin mit rezidivierendem links supraclaviculärem Lymphödem und Chylothorax vor.
Anamese Eine 54 jährige Patientin mit einem Mammakarzinom in der Vorgeschichte stellte sich mit rezidivierenden schmerzlosen Halsschwellungen und Luftnot vor. Sonographisch fanden sich neben einem zervikalen Weichteilödem Pleuraergüsse beidseits. Eine Pleurapunktion bestätigte das Vorliegen eines Chylothorax beidseits ohne Hinweis auf maligne Genese. Unter dem Verdacht auf eine lymphatische Ursache der Symptomatik zeigte die von uns durchgeführte MR-Lymphangiografie eine verzögerte Kontrastmittelaszension. Der Ductus thoracicus (DT) war in seinem gesamten Verlauf, aber insbesondere vor Einmündung in den linken Venenwinkel deutlich dilatiert. Darüber hinaus zeigte sich ein chylo-lymphatischer Reflux in die Halsweichteile und in das Mediastinum [Abb. 1]. Insgesamt ergab sich das Bild einer obstruktiven Lymphabflussstörung. Als Ursache stellt sich im terminalen DT eine Kontrastmittelaussparung dar [Abb. 2], die in der gezielten Sonografie einer intraluminalen Raumforderung im DT entsprach [Abb. 3]. Die auf Grund der Vorgeschichte der Patientin durchgeführte histologische Sicherung der intraluminalen Raumforderung bestätigte den Verdacht auf einen Lymphgefäßthrombus. Seit der diagnostischen Punktion ist die Patientin ohne weitere Chylothoraces oder Halsschwellungen beschwerdefrei (seit 17 Monaten).
Diskussion Bei Patienten mit schmerzlosen Halsschwellungen sollte vor allem nach zerviko-thorakalen Operationen/Radiatio differentialdiagnostisch an eine lymphatische Ursache gedacht werden, insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen eines Chylothorax. Die MR-Lymphangiografie ermöglicht dabei die direkte Darstellung der zugrundeliegenden Pathologie.
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