Nuklearmedizin 2020; 59(02): 149
DOI: 10.1055/s-0040-1708307
Wissenschaftliche Poster
Medizinische Physik II
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung einer Methode für quantitative, planare Bildgebung mit mehreren Nukliden an der Gammakamera

H Frantz
1   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
A Rinscheid
1   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
P Kletting
1   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
AJ Beer
2   Universität Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
,
G Glatting
1   Universität Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
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Publication History

Publication Date:
08 April 2020 (online)

 
 

    Ziel/Aim Planare Multi-Nuklid-Bildgebung kann zur Reduktion von Scanzeit und Kosten führen, jedoch reduziert Crosstalk die Genauigkeit der Quantifizierung. Das Ziel dieser Studie war es, ein neues Verfahren zur Quantifizierung planarer Multi-Nuklid-Aufnahmen zu entwickeln.

    Methodik/Methods Es wurde eine matrixbasierte Notation entwickelt, welche die Korrelation zwischen Aktivität und Counts unter Berücksichtigung von Streueffekten, Schwächung und Systemkalibrierung beschreibt. Zur Validierung wurden 6 Zellkulturflaschen mit 32, 110 und 260 kBq/ml Tc-99m und 130, 760 und 1300 kBq/ml Lu-177 befüllt. Neun Kombinationen von jeweils zwei übereinander positionierten Flaschen wurden mit 20 % Photopeak-Fenster bei jeweils 141 keV und 208 keV gemessen. Obere und untere Streufenster mit einer Breite von 2 % für Tc-99m und 10 % für Lu-177 wurden gewählt, um die triple energy window (TEW) Korrektur zum Vergleich durchzuführen. Ein Streumedium (1 cm Plexiglas) befand sich zwischen Phantom und posteriorem Detektor. Die Daten von jeweils 8 Messungen wurden verwendet, um eine Korrekturmatrix zu bestimmen. Mithilfe dieser Matrix wurden die Aktivitäten der neunten Messung berechnet.

    Ergebnisse/Results Die Differenzen zwischen wahren und berechneten Aktivitäten betrugen im Median für die niedrige, mittlere und hohe Aktivitätskonzentration von Tc-99m −4 %, 2 %, 0 % (Spannen: 3 %, 3 %, 1 %). Für Lu-177 waren die Differenzen −13 %, 1 %, 0 % (Spannen: 17 %, 4 %, 3 %). Die Differenzen nach der TEW-Methode waren 7 %, −12 %, −20 % für Tc-99m (Spannen: 57 %, 16 %, 10 %), sowie −8 %, 14 %, 15 % für Lu-177 (Spannen: 21 %, 10 %, 10 %).

    Schlussfolgerungen/Conclusions Die entwickelte Methode ermöglicht quantifizierbare, planare Bildgebung mit mehr als zwei Nukliden. Planare Messungen einfacher Geometrie lieferten Ergebnisse mit hoher Genauigkeit. Messungen am NEMA-Phantom, sowie eine Verallgemeinerung der Methode für SPECT-Messungen sind geplant.


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