Forschungs- und Präventionsaspekte im Public Mental Health Bereich – Symposium der ÖGPH-Kompetenzgruppe Public Mental Health

In diesem Symposium werden Ergebnisse aktueller Forschungs- und Präventionsprojekte aus dem Bereich ‘Public Mental Health‘ präsentiert. Den Fokus dieses Symposium bilden dabei Projekte, die sich damit befassen, wie Medien in der Prävention von suizidalem Verhalten, Essstörungen und Adipositas genutzt werden können, sowie Projekte, die sich mit der Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft auseinandersetzen. Laut WHO ist etwa jede / jeder Dritte zumindest einmal im Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen und jedes Jahr sterben weltweit 800.000 Menschen durch Suizid. Die Erforschung und Prävention von psychischen Erkrankungen und suizidalem Verhalten sowie die Implementierung von Maßnahmen zur Reduktion von Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind daher zentrale Bestandteile von Public Mental Health. In der Studie von Benedikt Till wurde die suizidprotektive Wirkung von Zeitungsartikeln über Krisenbewältigungen auf Menschen mit rezenten Suizidgedanken oder Suizidversuchen untersucht. Florian Arendt wird davon berichten, wie häufig in unterschiedlichen Ländern von der Suchmaschine „Google“ ein „Suizid-Präventions-Resultat“ angezeigt wird, welches bei suizidbezogenen Suchanfragen eingeblendet wird und auf professionelle Hilfe hinweist. Vorläufige Ergebnisse einer Evaluation des Online-Präventionsprogramm „Healthy Teens @ School“, welches auf die Prävention von Essstörungen und Adipositas bei Jugendlichen abzielt, werden von Michael Zeiler präsentiert. In der Studie von Ingrid Zechmeister-Koss wurde ein Workshop zur Unterstützung von Kindern evaluiert, die mit einem Elternteil mit psychischer Erkrankung aufwachsen. Monika Nowotny und Anna Fox werden eine Kompetenzgruppe vorstellen, welche die Bündelung der Expertise und die Entwicklung eines koordinierten multistrategischen Vorgehens gegen Stigma psychischer Erkrankungen zum Ziel hat. Anschließend wird Monika Nowotny Ergebnisse einer Bestandserhebung von Anti-Stigma-Aktivitäten in Österreich vorstellen.

Einzelvorträge

• Benedikt Till, Thomas Niederkrotenthaler Die Wirkung von Aufklärungsmaterialien über Suizid auf Personen mit rezenten Suizidgedanken oder Suizidversuchen

• Florian Arendt Online-Suizidprävention via Suchmaschinen: Nicht gleich für alle? Ein Überblick über Forschungsergebnisse zu Googles „Suizid-Präventions-Resultat“ und die „globale digitale Kluft“ im Zugang zu präventiver Gesundheitsinformation

• Michael Zeiler, Rocio Herrero, Stefanie Kuso, Andreas Karwautz, Gudrun Wagner, Megan Jones Bell, Rosa Banos, Christina Botella, Dennis Görlich, Karin Waldherr Zwischenergebnisse zum Online-Programm „Healthy Teens @ School“ zur Prävention von Essstörungen und Adipositas im Schulsetting

• Ingrid Zechmeister-Koss, Melinda Goodyear, Annette Bauer, Jean Paul Involving stakeholders in developing and evaluating evidence-informed support practices for children who have a parent with a mental illness: Results from a co-development process in Tyrol

• Monika Nowotny, Anna Fox Kompetenzgruppe Entstigmatisierung: Ein Mental-Health-in-All-Policies-Projekt zur Behandlung eines gesellschaftspolitischen Themas mit weitreichenden gesundheitspolitischen Konsequenzen

• Monika Nowotny Bestandserhebung der Anti-Stigma-Aktivitäten in Österreich 2019

Publication History

Article published online:
26 May 2020