Aktuelle Ernährungsmedizin 2020; 45(03): 247
DOI: 10.1055/s-0040-1710284
Abstracts
Andere

Evaluierung des hausinternen Bekanntheitsgrades des klinischen Ernährungsteams im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg

J Kray
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
A Schlappa
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
F Fritz
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
L Konert
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
L Schwarz
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
S Ramminger
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
,
B Menzel
2   Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Neubrandenburg, Germany
,
S Seegler
2   Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Neubrandenburg, Germany
,
J-P Keil
3   Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Geriatrie, Reha, Palliativmedizin, Neubrandenburg, Germany
,
L Valentini
1   Hochschule Neubrandenburg University of Applied Sciences, Neubrandenburg, Germany
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Laut der DGEM Terminologie wird ein Ernährungsteam als multiprofessionelles Team mit diätologischer, pflegerischer, pharmazeutischer und medizinischer Expertise, das den Ernährungssupport bewerkstelligt oder überwacht, definiert. Nur ein geringer Anteil deutscher Kliniken weist ein Ernährungsteam auf, die aktuelle Situation ist noch nicht ausreichend untersucht. Das Hauptziel war es, den hausinternen Bekanntheitsgrad eines etablierten Ernährungsteams zu evaluieren.

    Methodik Anonymisierte Kurzbefragung von 151 zufällig ausgewählten Mitarbeitenden (80 Pflege, 48 ärztlicher Dienst, 23 Funktionsdienst) des Dietrich-Bonhoeffer Klinikums Neubrandenburg (akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsmedizin Greifswald, 1100 Betten, ca. 2000 Mitarbeitende; Etablierung des Ernährungsteams: 2002). Die ad-hoc Befragungen fanden an 4 Tagen im Zeitraum 17.10.-7.11.2019 auf den Stationen und vor der Mitarbeitermensa statt. Es wurde ein an die Studienziele angepasster Fragebogen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten und offenen Fragen erstellt.

    Ergebnis Das Ernährungsteam war insgesamt 72 % der Mitarbeitenden bekannt (n = 109), dabei war der Bekanntheitsgrad bei Pflegekräften am höchsten (86,3 %), gefolgt vom ärztlichen Personal (56,3 %) und dem Funktionsdienst (56,5 %). Der Bekanntheitsgrad war bei den jüngeren Berufsabschlussjahrgängen ab 2011 mit 42 % (n = 21/50) am niedrigsten. Als Aufgaben des Ernährungsteams nannten 97 % (n = 106/109) spontan Ernährungsberatung, 45 % (n = 49/109) Therapieplanerstellung, 33 % (n = 36/109) ernährungsmedizinische Diagnostik, 19 % (n = 21/109) Monitoring der künstlichen Ernährung, 15 % (n = 16/109) Personalschulungen und 11 % (n = 12/109) Codierung von Ernährungsdiagnosen, obwohl alle genannten Aufgaben für das Ernährungsteam zutrafen. Als Mitglieder des Ernährungsteams wurden spontan am häufigsten DiätassistentInnen(81 %) genannt, gefolgt von ärztlichem Personal (65 %), Pflegekräften (41 %), Diabetesassistenz (22 %), Logopädie (13 %) und Pharmazie (5 %), obwohl alle genannten Berufsgruppen im Ernährungsteam vertreten waren. Insgesamt schätzten 92 % der Befragten (n = 139/151) den Einfluss der Ernährungstherapie auf den Krankheitsverlauf als stark ein; 62 % (n = 94/151) wünschten sich oft ernährungsmedizinische Unterstützung.

    Schlussfolgerung Das Ernährungsteam und die Relevanz der Ernährung auf den Krankheitsverlauf waren dem Großteil der Befragten bekannt. Jedoch gab es Lücken im Verständnis des Aufgabenspektrums und den Mitgliedern des Ernährungsteams.


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    Publication History

    Article published online:
    16 June 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York