CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S67-S68
DOI: 10.1055/s-0040-1711533
Poster
Hals

Ektopisches Schilddrüsengewebe nach totaler Thyreoidektomie

AS Al Houri
1   Klinikum Bielefeld Mitte, Hno, Bielefeld
,
I Todt
1   Klinikum Bielefeld Mitte, Hno, Bielefeld
,
E Boga
2   Klinikum Bielefeld, Radiologie, Bielefeld
,
H Sudhoff
1   Klinikum Bielefeld Mitte, Hno, Bielefeld
,
D Seitz
1   Klinikum Bielefeld Mitte, Hno, Bielefeld
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Das ektopische Schilddrüsengewebe ist eine seltene angeborene Anomalie, definiert als das Schilddrüsengewebe, das nicht antero-lateral vom zweiten bis zum vierten Trachealknorpel liegt Die am häufigsten vorkommende befindet sich an der Zungenbasis. Andere seltene Stellen für diese Gewebe sind sublingual, höher zervikal, intratracheal, mediastinal bis unterhalb des Zwerchfells Eine 32-jahrige Patientin mit Z.n. totaler Thyreodektomie stellte sich in unserer Ambulanz zur Entfernung einer seit 5 Jahren bestehenden Raumforderung Regio II links zervikal vor. Bei der Untersuchung war eine Protrusio bulbi im Sinne einer endokrinen Orbitopathie klinisch sichtbar.Sie nehme keine Schilddrusenhormone zur Substitution ein. Im MRT wurde eine dignitatsunklare Raumforderung beschrieben, in der Sonographie eine echoarmehypervaskularisierte Raumforderung.In der organtypischen Lage war kein Schilddrusengewebe nachweisbar. Wegen dieser Befunde war die operative Entfernung nicht nötig.

    Therapie Eine Einleitung der Schilddrusenhormonsubstitution mit 75 μg/Tag und eine Kontrolle des TSH-Wertes nach 4–6 Wochen sowie eine kardiologische Vorstellung einschlieslich Echokardiographie zur Abklarung einer kardialen Pathologie unter der langfristigen Hypothyreose wurde der Patientin empfohlen.

    Zusammenfassung Ektopes Schilddrüsengewebe tritt entweder als einzig nachweisbares Schilddrüsengewebe oder parallel zu einer normotopen Schilddrüse auf. Nach einer totalen Thyreoidektomie kommt es unter dem Einfluss von TSH zu einer kompensatorischen Volumenzunahme des bis dahin asymptomatischen ektopen Gewebes. Diese Vergrößerungen treten als unklare zervikale Raumforderungen auf. Vor einer Operation sollte diese Mäglichkeit in die differenzialdiagnostisch Üـberlegungen einbezogen werden.


    #
    Ahmad Shady Al Houri
    Klinikum Bielefeld Mitte, Hno
    Teutoburgerstrasse 50
    33604 Bielefeld

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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