CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S113-S114
DOI: 10.1055/s-0040-1711649
Abstracts
Onkologie

Unterscheidet sich das zervikale CUP Syndrom immunhistologisch vom Oropharynxkarzinom?

M Wirth
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
Kim-Aylin Vossenkämper
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
M Boxberg
2   Institut für Pathologie, Klinikum rechts der Isar, München
,
K Feigl
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
M Wirth
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
F Johnson
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
M Siegl
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
B Wollenberg
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
,
A Pickhard
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Genese des zervikalen CUP (cancer of unknown primary) Syndroms ist bislang nur unzureichend geklärt. Bei einem Teil der Patienten mit einem CUP Syndrom konnte von anderen Arbeitsgruppen eine Assoziation mit dem HPV Typ16 nachgewiesen werden. Dies deutet auf einen möglichen Primärherd im Oropharynx, zumindest bei einer Subgruppe der CUP Patienten hin. Um herauszufinden, ob das CUP-Syndrom sich immunologisch ähnlich wie das Oropharynxkarzinom verhält, wurden die lokale Tumorinfiltration durch Lymphozyten und der PD-L1-Status bei diesen beiden Entitäten verglichen.

    Methoden Bei Patienten mit zervikalem CUP Syndrom (n = 56) und bei Patienten mit einem Oropharynxkarzinom (Primarius n=60, Lymphknotenmetastase n=27) wurden retrospektiv mittels Immunhistochemie der Anteil an tumorinfiltrierenden T-Lymphozyten (CD3 und CD8) sowie der PD-L1 Status analysiert und mit klinischen und pathologischen Parametern korreliert. Zudem wurde der HPV-Status (p16 IHC und HPV16 ISH) und beim zervikalen CUP zusätzlich der EBV Status (EBV ISH) bestimmt.

    Ergebnisse Eine Assoziation mit HPV (p16 und HPV16 ISH) konnte bei 20 % der CUP Lymphknotenmetastasen und 32 % der Oropharynxkarzinome detektiert werden. In zwei CUP Lymphknoten konnte EBV nachgewiesen werden. Der PD-L1 Status (TC) war bei den CUP Lymphknoten signifikant höher als beim Oropharynxkarzinom. Ein hoher Anteil an CD3+ und CD8+ tumorinfiltrierenden Lymphozyten war beim CUP Syndrom nicht mit der Prognose assoziiert.

    Schlussfolgerung Beim zervikalen CUP Syndrom konnte im Vergleich zum Oropharynxkarzinom ein signifikant höherer PD-L1 Status gemessen werden. Das CUP-Syndrom könnte sich daher für eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren eignen.

    Poster-PDF A-1876.PDF


    #
    Markus Wirth
    HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar
    Ismaninger Str. 22
    81675 München

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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