CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S178
DOI: 10.1055/s-0040-1711701
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Otologie

Instruktionsverständnis bei kongenitaler Taubheit und Cochlea-Implantat beidseits

D Adams
1   Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hör Zentrum, Hannover
,
B Esser-Leyding
2   Cochlear Implant Centrum „Wilhelm Hirte“, Hannover
,
A Büchner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hör Zentrum, Hannover
,
A Lesinski-Schiedat
1   Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hör Zentrum, Hannover
,
T Lenarz
3   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren Klinik, Hannover
,
A Illg
1   Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches Hör Zentrum, Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Das Instruktionsverständnis steht in enger Beziehung zum Schulerfolg, weil hier verbale Anweisungen verstanden werden müssen, um Leistungsanforderungen verschiedenster Art erfüllen zu können. Wie gut entwickeln beidseits kongenital taube Kinder mit Cochlea Implantaten (CI) diese Fähigkeit bis zur Einschulung?

    Methode Die Ergebnisse im Untertest „Instruktionsverständnis“ aus dem Marburger Sprachverständnistest für Kinder von 130 Kindern im Alter von 59 bis 86 Monaten wurden retrospektiv ausgewertet. Alle Kinder waren beidseits kongenital taub und simultan bilateral mit CI versorgt. Die Auswertung erfolgt im Vergleich der Prozentränge für drei Gruppen, bezogen auf das Alter bei Implantation:

    Gr.1 N=64 mit einem mittleren Implantationsalter (MIA)von 9 Monaten

    [Minimum- Maximum 5- 12 Monate]

    Gr.2 N=52 mit einem MIA von 18 Monaten

    [Minimum- Maximum 13- 24 Monate]

    Gr.3 N=15 mit einem MIA von 29 Monaten

    [Minimum- Maximum 25- 36 Monate]

    Ergebnisse Im Vergleich der Mittelwerte zeigt sich zwischen Gr.1 und Gr.2 kein signifikanter Unterschied. Sie erreichen im Mittel einen durchschnittlich altersgemäßen Prozentrang verglichen mit den hörenden Kindern der Normierungsgruppe. Hingegen ist Gr.3 signifikant schlechter als Gr.1 und Gr.2. Das Instruktionsverständnis dieser Kinder ist im Vergleich zu hörenden Altersgenossen im Mittel unterdurchschnittlich.

    Schlussfolgerung Beidseits kongenital taube Kinder können bei simultan bilateraler Versorgung mit CI innerhalb der ersten beiden Lebensjahre bis zur Einschulung ein angemessenes Instruktionsverständnis aufbauen. Bei einer späteren Versorgung sinken die Chancen dazu.


    #
    Doris Adams
    Medizinische Hochschule Hannover, Deutsches HörZentrum
    Karl-Wiechert-Allee 3
    30625 Hannover

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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