CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S179
DOI: 10.1055/s-0040-1711706
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Otologie

Cochlea-Implantat Versorgung bei Patienten mit Superfizieller Siderose

Eralp-Niyazi Artukarslan
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
F Matin
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
Frank Georg Friedrich Donnerstag
2   Medizinische Hochschule Hannover, Neuroradiologie, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
,
A Lesinski-Schiedat
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Die Superfizielle Siderose ist eine Unterform der Hämosiderose, bei der es durch Ablagerungen von Hämosiderin im zentralen Nervensystem zu einer Schädigung der der Nervenzellen kommt. Ursache dieser Form der Siderose sind chronische Hirnblutungen insbesondere Subarachnoidalblutungen. Die Diversität der Symptome hängt von der jeweiligen Schädigung im Hirn ab, zeigt sich aber in den meisten Fällen als beginnende uni- oder bilaterale Hörminderung, Ataxie und Pyramidenbahnzeichen. Wir gehen der Frage nach, ob eine Cochlea-Implantation eine Therapieoption für Patienten mit Superfizieller Siderose darstellt.

    Material und Methode: Im Zeitraum von 2009–2018 untersuchten wir (N=10) Patienten mit radiologisch gesicherter zentraler Siderose. Von diesen zehn Patienten wurden vier aufgrund einer hochgradigen Schwerhörigkeit mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Hierbei verglichen wir das prä- und postoperative Sprachverstehen (Freiburger Sprachverständlichkeitstest für Einsilber und HSM-Satztest).

    Ergebnis Vergleicht man das Sprachverstehen dieser Patienten, so verbesserte sich das Sprachverstehen im Mittel um 20 % in Ruhe (Einsilbertest im Freiburger Sprachverständlichkeitstest) und um 40 % im Geräusch (HSM-Satztest).

    Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Superfizieller Siderose von einer CI-Versorgung mit einem besseren Sprachverstehen profitieren. Die Ergebnisse liegen unter dem Durchschnitt aller postlingual ertaubten CI-Patienten. Dies macht deutlich, dass anhand der Klinik und der Diagnostik das Vorhandensein einer zentralen Schwerhörigkeit erkannt werden muss und keine Kontraindikationen daraus geschlossen werden sollten. Wichtig ist die korrekte präoperative Abwägung der Erwartungshaltung der Patienten.


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    Artukarslan Eralp-Niyazi
    Medizinische Hochschule Hannover, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
    Carl-Neuberg-Str. 1
    30625 Hannover

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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