Die standardisierte Neuro- und kinderradiologischen Befundbesprechung führt zu einer relevanten Verbesserung der präoperativen CI-Diagnostik

Einleitung Entsprechend den Empfehlungen des Weißbuches für Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung zählt die Neuroradiologische Diagnostik und Befundung durch ein hochauflösendes Felsenbein-CT oder DVT sowie einer hochauflösenden Kernspintomographie vom Felsenbein, Kleinhirnbrückenwinkel und Cerebrum zur einzufordernden präoperativen Diagnostik vor geplanter CI-Versorgung. Eine genauere Beschreibung über den Umfang der neuroradiologischen Befundung fehlt. Die Erfahrung zeigt, dass die Qualität der Datensätze (Schichtdicke, CISS-Sequenz etc.) als auch der Befundung v.a. im ambulanten Sektor stark divergiert.

Methoden und Ergebnisse: Im Rahmen der erfolgreichen Erst-Zertifizierung des Cochlea Implantat Zentrum Leipzig (CIZL) durch den TÜV Thüringen wurde seit Januar 2018 eine standardisierte radiologischen Untersuchung (CT Felsenbein bds. axial nativ mit Recon, Schichtdicke 0,67mm sowie MRT des Schädels (Gehirn) nativ und nach KM-Gabe, Technik: Trio 3 T; axiale T2 TIRM, T1, DWI, koronare T2, T2 Ciss 3D, nach Kontrastmittelgabe T1 VIBE axial und koronar, T1-MPRAGE 3D) festgelegt. Anschließend werden die Bilder routinemäßig im neuro- und kinderradiologischen Board gemeinsam mit Mitarbeitern des CIZL besprochen. Mehrfach ergaben sich hierbei radiologischen Besonderheiten (z.B. Hypoplasie des Nervus cochlearis, intravestibuläres Schwannom, cochleäre Sklerosierung) die eine Änderung der operativen Vorgehensweise zur Folge hatte.

Diskussion In Zeiten der zunehmende Verschiebung von diagnostischen Maßnahmen in den ambulanten Sektor, konnten wie durch eine Standardisierung der radiologischen Untersuchungen sowie einer obligaten Besprechung der Befunde im neuro- und kinderradiologischen Board eine relevante Verbesserung der präoperativen Versorgung von CI Patienten erreichen.

Poster-PDF A-1614.PDF

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Article published online:
10 June 2020