CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S188
DOI: 10.1055/s-0040-1711734
Abstracts
Otologie

Kontralaterale Suppression bei bimodal versorgten Patienten nach Cochlea Implantation

L Holtmann
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
S Hans
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
A Strahlenbach
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
S Lang
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
D Arweiler-Harbeck
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Normalhörige erhalten bilateral Hörinformationen, die in den Sprachverarbeitungszentren ausgewertet werden. Eine der Verarbeitungsstrategien zur optimierten Verarbeitung des Gehörten stellt die kontralaterale Suppression dar: Ist ein Ohr Störgeräuschen ausgesetzt, werden durch efferente Nervenfasern des Nucleus olivaris medialis der Gegenseite die eintreffenden Hörinformationen des betroffenen Ohres supprimiert. Bei bimodal versorgten Patienten (BMP) sind Einfluss und Ausmaß der kontralateralen Suppression jedoch bisher noch unklar.

    Material und Methoden In der präexperimentellen Phase wurden ein geeigneter Versuchsaufbau und eine Kalibrierung der Baseline-Parameter an normalhörigen Probanden etabliert. Für BMP erfolgte folgender Versuchsaufbau: Click-E-BERA auf der CI-Seite und Gabe eines akustischen Suppressionsignals auf die HG-Seite, anschließend akustische BERA auf der HG-Seite und Gabe eines elektrischen Suppressionssignals auf die CI-Seite. Das Hör-Sprachverständnis in Ruhe und im Störlärm prä- und postoperativ wurde erfasst.

    Ergebnisse Es ließen sich sowohl bei Normalhörigen als auch BMP reproduzierbare Messungen durchführen. Das elektrische Suppressionssignal auf der CI-Seite führte zu einer reproduzierbaren Anhebung des Potentials der Welle V auf der Hörgeräteseite. Bei Patienten mit einem guten Hör-Sprachverständnis im Störlärm ist dieser Effekt tendenziell stärker ausgeprägt als bei Patienten mit schlechterem Hör-Sprachverständnis.

    Schlussfolgerung Der vorgestellte Versuchsaufbau eignet sich zur Darstellung der kontralateralen Suppression bei BMP. Die binaurale Interaktion spielt eine wichtige Rolle für das Hör-Sprachverständnis und wird durch die Ertaubungsdauer und das Ausmaß der Hörminderung auf der akustisch stimulierten Seite beeinflusst.


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    Dr. med. Laura Holtmann
    Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
    Hufelandstraße 43
    54147 Essen

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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