CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S191
DOI: 10.1055/s-0040-1711741
Abstracts
Otologie

Versorgung von Hochtontaubheit mit Elektrisch-Natürlicher Stimulation (ENS) - audiologische Ergebnisse

D Kley
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
,
A Lesinski-Schiedat
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
,
M Timm
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
,
A Büchner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
,
A Illg
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren, Hannover
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Bei der Versorgung von CI-Patienten mit einer Hochtonschwerhörigkeit werden hohe Frequenzen elektrisch stimuliert und abhängig von der Hörschwelle tiefe Frequenzen akustisch angeregt. Die elektrisch-akustische Stimulation (EAS) verstärkt das Tieftonrestgehör über ein Ohrpassstück, wohingegen Patienten mit ausreichender Hörschwelle im Tieftonbereich auf die akustische Verstärkung verzichten und das normale Gehör mittels der elektrisch-natürlichen Stimulation (ENS) nützen können. Die Evaluierung der Effektivität von ENS liegt dieser Untersuchung zugrunde.

    Methoden Abhängig vom Hörvermögen wurden an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unterschiedlich lange FLEX-Elektroden der Firma MED-EL implantiert und die Insertionstiefe (IED) mittels Bildgebung ermittelt. N=7 Erwachsene und N=1 Kind mit einer ENS Versorgung wurden retrospektiv analysiert. Der Hörerhalt nach Implantation wurde betrachtet und der Schnittpunkt der postoperativen Hörschwelle bei ≤30dB HL als Startfrequenz der elektrischen Stimulation in der MED-EL Maestro Software gewählt. Die Hörleistung in Ruhe und im Störgeräusch wurde anhand des Freiburger Einsilbertests (65dB) und des HSM-Satztests (10dB SNR) gemessen.

    Ergebnisse Zum Zeitpunkt der Erstanpassung lag der mediane Hörverlust bei Erwachsenen bei 8,8dB (N=7, mediane IED=19,13mm) und beim Kind bei 7dB (N=1, IED=17,21mm). N=4 Erwachsene wurden seit Erstaktivierung mit ENS versorgt, mit einer medianen elektrischen Startfrequenz von 450 Hz. Sie erreichten am Ende der Erstanpassungswoche im Median ein Sprachverstehen von 32,5 % in Ruhe und 56,5 % im Störgeräusch.

    Schlussfolgerung Bei ausreichend gutem Gehör im Tieftonbereich ≤30dB HL führt die ENS Versorgung bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu gutem Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch.

    Poster-PDF A-1729.PDF


    #
    M.Sc. Daniel Kley
    Medizinische Hochschule Hannover, Hals-Nasen-Ohren
    Karl-Wiechert-Allee 3
    30625 Hannover

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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