CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S220-S221
DOI: 10.1055/s-0040-1711833
Abstracts
Otologie

Test-Retest-Variabilität von Kurzpuls-DPOAE-Pegelkarten zur objektiven Hörschwellenbestimmung

K Bader
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
D Zelle
2   Sektion Physiologische Akustik und Kommunikation, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Tübingen
,
L Dierkes
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
A Gummer
2   Sektion Physiologische Akustik und Kommunikation, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Tübingen
,
H Löwenheim
1   Univ. HNO Klinik Tübingen, Tübingen
,
E Dalhoff
2   Sektion Physiologische Akustik und Kommunikation, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Semilogarithmische DPOAE-Wachstumsfunktionen ermöglichen durch Extrapolation die Bestimmung von geschätzten Distorsionsproduktschwellen (EDPT), die eine quantitative Diagnostik des cochleären Verstärkers erlauben (Boege u. Janssen, 2002). Welleninterferenz zwischen den DPOAE-Komponenten und suboptimale Anregungspegel beeinträchtigen jedoch die Genauigkeit der EDPT. Hier werden die Genauigkeit und die Variabilität von interferenzfreien EDPT bestimmt, die aus Kurzpuls-DPOAE-Pegelkarten abgeleitet werden (Braun u.a., 2019).

    Methoden Kurzpuls-DPOAE wurden in 20 Ohren für 14 Frequenzen f2 = 1 – 14 kHz bei 21 L1-L2-Paaren erfasst. Durch Darstellung von mindestens sechs DPOAE-Amplituden als Funktion von L1 und L2 können mittels nichtlinearer Ausgleichsrechnung individuelle Modellpegelkarten rekonstruiert und EDPT berechnet werden. Sieben Messreihen wurden innerhalb von drei Monaten wiederholt und mit Békésy-Trackingschwellen (BT) verglichen.

    Ergebnisse Für 1010 aus 1332 messbaren Pegelkarten (75,8 %) können EDPT abgeleitet werden, die signifikant mit den BT korrelieren (r² = 0,45, p ≤ 0,001). Der Schätzfehler der objektiven Schwellenschätzung beträgt 7,1 bzw. 7,9 dB für f2 = 1 bis 10 bzw. 14 kHz. Spontane OAE können systematische Schätzfehler hervorrufen. Die mittlere Differenz der EDPT bzw. der BT zwischen den sieben Messreihen beträgt unter Berücksichtigung aller Frequenzen 0,5±5,6 bzw. 0,2±5,7 dB.

    Schlussfolgerung Die Rekonstruktion von individuellen Modellpegelkarten durch Ausgleichsrechnung mit mind. sechs im L1-L2-Raum erfassten DPOAE ermöglicht eine genaue und reproduzierbare EDPT-Bestimmung. Aufgrund der mit BT vergleichbaren Variabilität stellen EDPT eine vielversprechende sensitive Methode im Rahmen des objektiven Monitorings ototoxischer Hörschäden dar.

    Poster-PDF A-1951.PDF


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    Katharina Bader
    Univ. HNO Klinik Tübingen
    Elfriede-Aulhornstr. 5
    72076 Tübingen

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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