CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S232
DOI: 10.1055/s-0040-1711869
Abstracts
Otologie

Chirugisches Managment transmodiolärer, transmakulärer und multilokulärer Vestibularis- / Cochlearisschwannome mit und ohne Hörrehabilitration mittels Cochleaimplantat

S Plontke
1   Universitäsmedizin Halle, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle/S.
,
P Caye-Thomasen
2   Rigshospital Kopenhagen, Universitäts-Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopenhagen, Dänemark
,
C Strauss
3   Universitätsmedizin Halle, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Halle/S.
,
L Wagner
1   Universitäsmedizin Halle, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle/S.
,
L Fröhlich
4   Universitätsmedizin Halle, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle/S.
,
A Liebau
5   Universitätsmedzin Halle, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle/S.
,
U Siebolts
6   Universitätsmedizin Halle, Institut für Pathologie, Halle/S.
,
K Hoffman
7   Universitätsmedizin Halle, Institut für Humangenetik, Halle/S.
,
S Kösling
8   Universitätsmedizin Halle, Department für Strahlenmedizin, Universitätsklinik und Poliklinik für Radiologie, Halle/S.
,
T Rahne
4   Universitätsmedizin Halle, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle/S.
› Author Affiliations
 
 

    Intralabyrinthäre Schwannome (ILS) können solitär in der Cochlea oder im Vestibularorgan, als Anteil transmodiolär oder transmakulär in den inneren Gehörgang (MAI) mit oder ohne Ausdehung in den Kleinhirn-Brücken-Winkel (KHBW) wachsender Tumore oder extrem selten mit ipsilateral-multilokulärer Tumorlokalisation auftreten.

    In einer eigenen Fallserie von 44 Patienten mit ILS fanden sich die Tumoren auch 6-mal transmodiolär (inklusive 2-mal mit KHBW), 1-mal transmakulär, 1-mal translabyrinthär, 2-mal multilokulär und 1-mal transotisch mit KHBW. Bei allen 11 Fällen erfolgte die vollständige oder je nach Audehnung und OP-Ziel (Hörrehabiltation) partielle chirurgische Tumorentfernung mittels partieller oder subtotaler Cochleoektomie (+/- Labyrinthektomie), kombinierter translabyrinthär-transotischer Tumorentfernung, einzeitiger translabyrinthärer oder zweizeitiger retrosigmoidaler Tumorentfernung aus dem inneren Gehörgang und KHBW und einer späteren subtotalen Cochleoektomie. Neun Patienten erhielten einzeitig ein CI.

    Trotz des im Falle des Ziels einer Hörrehabiltation notwendigen Belassens von intramodiolären Tumoranteilen und ggf. von Tumor im inneren Gehörgang und KHBW (Patient mit NF2) zeigten sich in der Mehrheit der Fälle überraschend gute Ergebnisse in der Hörrehabilitation mittels CI mit bis zu 90 % Einsilberverstehen in Ruhe bei 65dB SPL.

    Die CI-Versorgung scheint prinzipiell eine Option zur auditorischen Rehabilitation auch bei transmodiolär/ transmakulär oder ipsilateral-multilokulär wachsenden Tumoren. Sie stellt unter dem Gesichtspukt der funktionellen Rehabilitation statt einer vollständigen Tumorentfernung mit Zerstörung der Hörnervenfasern im Modiolus oder einem abwartenden Verhalten („Wait-and-test-and-scan-Strategie“) einen sinnvollen therapeutischen Ansatz dar.

    Poster-PDF A-1996.PDF


    #
    Stefan Plontke
    HNO-Zentrum Landsberg am Lech
    Ahornallee 2A
    86899 Landsberg/L.

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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