CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S351-S352
DOI: 10.1055/s-0040-1711968
Abstracts
Rhinologie

Der Einfluss von Vollnarkosen auf das postoperative Riechvermögen

A Fienhold
1   Uniklinikum Jena, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Jena
,
H Gudziol
1   Uniklinikum Jena, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Jena
,
O Guntinas-Lichius
1   Uniklinikum Jena, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Jena
,
T Bitter
1   Uniklinikum Jena, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Jena
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Narkosen können einen temporären Einfluss auf das Geruchssystem haben. Unsere Studie soll der Verifizierung der Beeinflussung des olfaktorischen Systems durch eine Vollnarkose dienen.

    Methodik In einer prospektiven, monozentrischen Studie wurde bei 110 Patienten (18–75 Jahre) im Zeitraum von 2015 bis 2018 das Riechen untersucht. Eingeschlossen wurden Probanden, die sich einem elektiven, nicht nasalen, operativen HNO-Eingriff in Vollnarkose unterzogen. Mittels Geruchsidentifikationstest (Sniffin` Sticks 16), wurde das Riechvermögen einen Tag präoperativ (T1), ein bis zwei Stunden postoperativ (T2) und einen Tag postoperativ (T3) untersucht.

    Ergebnis Bei 90 Patienten wurden alle Messungen durchgeführt. Alle erhielten Propofol, davon 13 zusätzlich Sevofluran. Es wurden Gruppen mit unterschiedlichen Propofolmengen klassifiziert sowie die Anästhesiedauer. Der Identifikationstest stellte sich am 1. postoperativen Tag (T3) signifikant besser als präoperativ zum Zeitpunkt T1 (11,4 vs. 12,1; p<0,001) und postoperativ zum Zeitpunkt T2 (11,3 vs. 12,1; p<0,001) dar. Eine statistisch signifikante Interaktion zum zeitlichen Verlauf der Resultate des Identifikationstest und der Propofolmenge (p = 0,84), des Sevoflurans (p = 0,84) und der Anästhesiedauer (p = 0,72) konnte nicht gezeigt werden. Schlussfolgerung: Es gibt Anzeichen, dass eine Vollnarkose die Geruchsidentifikation postoperativ verbessert. Dennoch konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen den besseren Werten im Identifikationstest und den verwendeten Anästhetika gezeigt werden. Zukünftige Studien sollten die beobachtete Verbesserung des Identifikationstests am 1. postoperativen Tag bestätigen und die Dauer der Verbesserung durch weitere Messzeitpunkte untersuchen.

    Poster-PDF A-1430.PDF


    #
    Anika Fienhold
    Uniklinikum Jena, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
    Am Klinikum 1
    07740 Jena

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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