CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S382
DOI: 10.1055/s-0040-1711996
Abstracts
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Funktion und Lebensqualität nach Rekonstruktion des Nervus facialis

M Geitner
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
,
GF Volk
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
,
J Thielker
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
,
K Geißler
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
,
C Dobel
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
,
O Mothes
2   Fakultät für Mathematik und Informatik, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Computer Vision Group, Jena
,
O Guntinas-Lichius
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Jena
› Author Affiliations
 
 

    Eine dauerhafte periphere Fazialisparese (FP) hat funktionelle und psychosoziale Folgen. Die Fazialisrekonstruktion (FR) mit einer Nervenplastik ist eines der Standardverfahren zur Fazialisreanimation. Ziel der Arbeit war, die Lebensqualität (LQ), die Funktion und die Reinnervation nach FR zu untersuchen.

    Es erfolgte die retrospektive monozentrische Analyse von 51 Patienten, die von 2006-2018 eine FR und eine standardisierte LQ Erfassung erhielten. Zur Rekonstruktion wurde neben direkter Naht und Rekonstruktion mit Interponat vor allem die Hypoglossus-Fazialis-Jump-Anastomose und deren Modifikationen verwendet. Die LQ wurde mittels facial clinimetric evaluation (FaCE) beurteilt. Die Fazialisfunktion wurde mittels Sunnybrook Facial Grading System (SFGS) und eFACE anhand postoperativer standardisierter Bilddatensätze bewertet. Mittels EMG wurde die postoperative Reinnervation ausgewertet.

    43 Patienten zeigten eine zufriedenstellende Reinnervation nach Rekonstruktion. Die LQ verbesserte sich signifikant durch Reinnervation des M. frontalis (FaCE social function ohne Reinnervation: 53,6±28,2 [Mittelwert±Standardabweichung] versus mit Reinnervation: 77,3±22,7; p = 0,041) und des M. orbicularis oris (FaCE Total ohne Reinnervation: 40,2±15,5 versus mit Reinnervation: 58,3±17; p = 0,023). Jüngere Patienten (FaCE comfort r=-0,346; p = 0,033) und Männer (FaCE eye comfort Frauen: 34,03±32,31 versus Männer: 53,13±28,06; p = 0,048) hatten eine bessere LQ. Die Bewertung der FP mittels SFGS korrelierte positiv zur LQ (r=0,422; p = 0,012). Zwischen eFACE und der LQ zeigte sich keine gute Korrelation.

    Die FR ist eine effektive Methode zur Verbesserung der LQ bei dauerhafter FP. Die Bewertung von chirurgischen Therapieverfahren sollte auch immer die Messung der LQ einbeziehen.

    Poster-PDF A-1554.PDF


    #
    Maren Geitner
    Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde
    Am Klinikum 1
    07747 Jena

    Publication History

    Article published online:
    10 June 2020

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