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DOI: 10.1055/s-0040-1712562
Axonopathie und Reduktion des Membran-widerstands: Hauptmerkmale in einem neuen Mausmodell für die humane GM1 Gangliosidose
Einleitung Die GM1-Gangliosidose entsteht durch eine reduzierte Aktivität des Enzyms β-Galaktosidase und Akkumulation des Gangliosids GM1 insbesondere in Neuronen. Beim Menschen werden eine infantile, eine juvenile und eine adulte Form unterschieden.
Material und Methoden Glb1-knock-out Mäuse wurden klinisch, histologisch, elektronenmikroskopisch, immunhistologisch, elektrophysiologisch und biochemisch analysiert.
Ergebnisse Histologische Läsionen wurden bereits in 2 Monate alten Tieren festgestellt, während neurologische Ausfälle erst im Alter von 3,5 Monaten auftraten. Neurone zeigten im Zytoplasma, in Axonen und Dendriten intralysosomale Speicherungen. Immunhistologisch war ein Axonschaden erkennbar. Zudem traten eine begleitende Astro- und Mikrogliose, jedoch kein Myelinverlust auf. Ferner zeigten die Tiere Akkumulationen unterschiedlicher Lipide und einen reduzierten Membranwiderstand von Neuronen.
Schlussfolgerung Die Glb1-knock-out Mäuse stellen ein Modell für die adulte GM1-Gangliosidose dar, die sich in der Knock-out-Maus hauptsächlich aufgrund neuronaler Speicherung und eines Axonschadens manifestiert. Zudem zeigen die Mäuse einen Kompensationsmechanismus, der ein verspätetes Auftreten klinischer Symptome ermöglicht.
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Publication History
Article published online:
08 July 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York