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DOI: 10.1055/s-0040-1713024
Tatort Tierklinik: Wenn kriminelle MitarbeiterInnen Tiere töten
Aus dem humanmedizinischen Bereich sind zahlreiche Fälle bekannt, bei denen Patienten von Ärzten oder Pflegepersonal verletzt oder getötet wurden. In der Veterinärmedizin stehen zwar tierquälerische Tierhaltung oder Tierverletzungen regelmäßig im Fokus, aber kriminelle Tiertötungen durch Fachpersonal werden nur selten bekannt. Das Aufdecken solcher Fälle ist extrem schwierig und mit vielen Problemkreisen verbunden.
Ziel des Vortrags ist, den Fall krimineller Pferdetötungen durch eine Tierpflegerin in einer großen Klinik vorzustellen und dabei die klinischen Befunde zu erläutern und Hinweise zu wichtigen Aspekten der Ermittlungen zu geben.
Aus klinischer Sicht alarmierend sollten sein: (i) Das gehäufte Auftreten von Erkrankungen, für die trotz extensiver Abklärung keine Ursache gefunden werden kann. (ii) Tiere, die wegen geringfügiger Probleme in der Klinik sind, versterben unerwartet und unerklärlich. (iii) Es ist immer ein bestimmter Mitarbeiter bei den Fällen anwesend und fällt möglicherweise durch besondere Fürsorge auf. (iv) Persistierendes Nichtansprechen auf Therapie.
Bei dem Verdacht auf eine Straftat sollten forensische Untersuchungen eingeleitet werden (Obduktionen, toxikologische Untersuchungen). Die Tat(en) müssen angezeigt werden, was zu Ermittlungen durch die Polizei und unter Umständen auch das Landeskriminalamt führt.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
06. Juli 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York