Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2020; 48(03): 201
DOI: 10.1055/s-0040-1713033
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Großtiere

Maul- und Klauenseuche im Euter – Fakt oder Fiktion?

M Suchowski
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
,
M Eschbaumer
2   Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
,
JP Teifke
2   Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald
,
R Ulrich
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Das Euter gilt als wichtiger Ausscheidungsweg des Maul-und-Klauenseuche-Virus (MKSV). Ältere Studien wiesen mittels Immunfluoreszenz und Elektronenmikroskopie MKSV in vergleichsweise wenigen Drüsenepithelzellen infizierter Kühe nach.

    Material und Methoden Drei Milchrinder wurden durch intranasopharyngeale Instillation von 106 kulturinfektiösen Einheiten MKSV (Isolat A/IRN/22/2015) infiziert und über einen Zeitraum von 12 Tagen klinisch untersucht. Am Versuchsende wurden die Tiere planmäßig seziert.

    Befunde Alle Tiere entwickelten eine fieberhafte Allgemeinerkrankung mit charakteristischen aphthomatösen Läsionen in Maulhöhle, Zwischenklauenspalten und an den Zitzen. Der MKSV-Nachweis in der Milch war bis zum Versuchsende möglich. Bei der Sektion zeigten alle Kühe vesikulopustulöse Dermatitiden im Bereich der Zitzenspitzen sowie immunhistologisch darstellbares MKSV-Antigen bei 2 von 3 Tieren. Im Euterparenchym konnte jedoch bei lediglich einer Kuh MKSV-RNA nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerung Zusammenfassend wurde eine robuste Ausscheidung von MKSV über die Milch bei teils fehlendem Antigennachweis im Euterparenchym nachgewiesen. Zukünftige Studien sollten auch alternative kutane und hämatogene Wege, auf denen das MKSV in die Milch gelangt, in Betracht ziehen.


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    Publication History

    Article published online:
    06 July 2020

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    Stuttgart · New York