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DOI: 10.1055/s-0040-1714466
Supplementation nach einer Schlauchmagenoperation – Lebenslang oder absetzbar?
Einleitung Im Gegensatz zu malabsorptiven Operationsverfahren gibt es bisher keinen Konsens über die notwendige Einnahmedauer und den Umfang von Mikronährstoffsupplementation nach Schlauchmagenoperationen.
Methoden An der UMG Göttingen wurden retrospektiv Blutwerte (u.a. Ca2+, PTH, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D) und Verzehrsdaten aus 7-Tage Ernährungsprotokollen (u.a. Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D) von 117 Patienten präoperativ und bei den postoperativen Nachsorgen zu den Zeitpunkten 12, 24 und 36 Monate erfasst. Verglichen wurden die Patientengruppen, die empfehlungsgemäß täglich ihre Supplemente (A-Z-Präparat, Vitamin D und Calcium) einnahmen, mit denen, die während des Beobachtungszeitraumes diese zum Teil eigenmächtig absetzten.
Ergebnisse Bezüglich der Blut-Vitamin B12 Werte lagen 13 % der Patienten aus den Gruppen ohne Supplementation 36 Monate postoperativ unterhalb der Normwerte. Mindestens 62 % der Patienten der Gruppen ohne Supplementation und mindestens 27 % der Patienten der Gruppen mit Supplementation erreichten postoperativ die Normwerte für Folsäure im Blut nicht. Selbst bei den Patientengruppen mit zusätzlicher Vitamin D Supplementation lagen jeweils mindestens 22 % der Patienten unterhalb der Blut-Referenzwerte. Die DACH-Referenzwerte der ausgewerteten Nährstoffe erreichten postoperativ 47–100 % der Patienten über den Verzehr nicht.
Schlussfolgerung Die Gaben der Supplemente Vitamin D und Folsäure sollten bei Schlauchmagen-Patienten individuell dosiert werden. Das Absetzen von Multivitamin-/Mineralstoffpräparaten kann grundsätzlich nicht empfohlen werden.
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Publication History
Article published online:
04 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York