Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e13
DOI: 10.1055/s-0040-1714983
Poster Wissenschaftliches Abstract
Grundlagenforschung zur Palliativversorgung

Wann ist ein Intensivpatient auch ein Palliativpatient? - Triggerfaktoren für eine palliative Mitbehandlung von Intensivpatienten aus pflegerischer Sicht [166]

M Schallenburger
1   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J in der Schmitten
2   Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
A Icks
3   Centre for Health and Society - Heinrich-Heine-Universität, Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Düsseldorf, Deutschland
,
M Neukirchen
1   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Fragestellung Welche Eigenschaften von PatientInnen auf der Intensivstation können zu einer Palliativkonsilanfrage durch betreuende Pflegekräfte führen und in wie weit werden die benannten Eigenschaften als sinnvolle Triggerfaktoren anerkannt?

Studiendesign Qualitativer Teil einer Mixed Methods Studie

Methodik Es wurden qualitative, halbstrukturierte Fokusgruppeninterviews mit Intensivpflegekräften durchgeführt und transkribiert. Die Auswertung fand anhand der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz1 statt.

Ergebnis Es erfolgten sechs Fokusgruppeninterviews an vier Universitätskliniken mit jeweils zwei bis acht TeilnehmerInnen. Alle TeilnehmerInnen haben Erfahrung mit Palliativkonsilen auf der Intensivstation und wünschen sich eine aktive Beteiligung an Entscheidungsprozessen.

Es lassen sich drei Schlüsselkategorien „Konflikt zwischen Pflege und Arzt“, „Angehörige“, „Pflegekompetenz vs. erlaubte Tätigkeiten“ ausarbeiten. Diese werden durch weitere, von der Dominanz eher untergeordnete Kategorien komplettiert.

Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass im Fokus der Aufmerksamkeit von Intensivpflegekräften eher Angehörige und ihre Belastung stehen, worin Triggerfaktoren gesehen werden. Dies lässt sich vermutlich damit erklären, dass IntensivpatInnen häufig sediert sind und weniger Interaktion möglich ist. Zudem wird ein Teamkonflikt benannt, der weiter untersucht werden sollte.

Aus den herausgearbeiteten Kategorien sollen für den quantitativen Teil der Studie Items für einen Fragebogen entstehen, mit dem die Akzeptanz der Trigger unter Intensivpflegekräften untersucht werden soll.

Take Home Message für die Kongressbesucher Die Entscheidung palliativer Begleitung sollte interprofessionell besprochen werden.

Offenlegungserklärung Es bestehen keine Interessenskonflikte.


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  • Quellenangaben

  • 1 Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung (3. Auflage),. Weinheim und Basel: Beltz Juventa; 2016

Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

  • Quellenangaben

  • 1 Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung (3. Auflage),. Weinheim und Basel: Beltz Juventa; 2016