Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e14
DOI: 10.1055/s-0040-1714987
Poster Wissenschaftliches Abstract
Grundlagenforschung zur Palliativversorgung

Häufigkeit der palliativen Sedierung im Vergleich zwischen stationärer und ambulanter Behandlung [214]

A Jülich
2   Arztpraxis, Dr Worm/Dr Bankau, Greifswald, Deutschland
,
B Buchhold
1   Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsmedizin, Greifswald, Deutschland
,
F Glöckner
3   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C, Universitätsmedizin, Greifswald, Deutschland
,
W Krüger
3   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C, Universitätsmedizin, Greifswald, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Hintergrund Palliative Sedierung (PS) nimmt in der Palliativmedizin einen immer höheren Stellenwert ein. Die Häufigkeit wird in der Literatur mit 6,7 % genannt [1,2]. Über die unterschiedlichen Häufigkeiten der PS auf der Palliativstation, dem Hospiz und einem mobilen Palliativnetzwerk (SAPV) ist wenig bekannt.

Fragestellung Erhebung der Häufigkeit der PS in den unterschiedlichen Institutionen.

Studiendesign Prospektive Querschnittsstudie auf einer Palliativstation, in einem Hospiz und im Rahmen einer SAPV über ein Jahr.

Ergebnis Im Erhebungszeitraum wurden 1124 Patienten in allen drei Institutionen behandelt (Palliativstation: n = 340; Hospiz: n = 108; SAPV: n = 676). Insgesamt wurden 5,25 % (n = 59) der Patienten palliativ sediert. Die Häufigkeit der palliativen Sedierung variierte zwischen den drei Institutionen (Palliativstation: 7,65%; Hospiz: 1,85%; SAPV: 4,59 %). Die häufigste Indikation zur palliativen Sedierung war Unruhe (71,2 %), gefolgt von Angst (52,5 %), Verwirrtheit/Delir (49,2 %) und fehlender Lebensqualität (40,7 %). Die durchschnittliche Sedierungsdauer betrug 3,98 Tage (4 Stunden bis 23 Tage). Das meist genutzte Medikament war Midazolam (94,44 %).

Diskussion Die Häufigkeit der palliativen Sedierung ist in Abhängigkeit vom Sterbeort unterschiedlich. Die meist genannte Indikation war Unruhe. Midazolam war das am häufigsten verwendete Medikament.

Take Home Message für die Kongressbesucher für die palliative Sedierung ist eine umfassende Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern nötig. Ein Aufklärungsbogen und ein Sedierungsprotokoll sind hierfür sinnvoll.


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  • Quellenangaben

  • 1 Stiel S. et all Palliative sedation in Germany: factors and treatment practices associated with different sedation rate estimates in palliative and hospice care services. BMC Palliative Care 2018.
  • 2 Klosa PR, Klein C, Heckel M. et al. The EAPC framework on palliative sedation and clinical practice-a questionnaire-based survey in Germany. Supportive care in cancer 2014

Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

  • Quellenangaben

  • 1 Stiel S. et all Palliative sedation in Germany: factors and treatment practices associated with different sedation rate estimates in palliative and hospice care services. BMC Palliative Care 2018.
  • 2 Klosa PR, Klein C, Heckel M. et al. The EAPC framework on palliative sedation and clinical practice-a questionnaire-based survey in Germany. Supportive care in cancer 2014