Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e15
DOI: 10.1055/s-0040-1714989
Poster Wissenschaftliches Abstract
Grundlagenforschung zur Palliativversorgung

Herausfordernde Drop-Out-Rate einer Studie zur frühen Integration von Palliativversorgung beim metastasierten Lungenkarzinom [244]

L Unsöld
1   Thoraxklinik Heidelberg, Onkologie der Thoraxtumoren
,
N Deis
1   Thoraxklinik Heidelberg, Onkologie der Thoraxtumoren
,
A Siegle
1   Thoraxklinik Heidelberg, Onkologie der Thoraxtumoren
,
K Krug
2   Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg
,
J Bossert
2   Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg
,
M Wensing
2   Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg
,
M Thomas
1   Thoraxklinik Heidelberg, Onkologie der Thoraxtumoren
,
M Villalobos
1   Thoraxklinik Heidelberg, Onkologie der Thoraxtumoren
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Längsschnittuntersuchungen im Bereich der Palliativversorgung weisen erhöhte Panelmortalität als Herausforderung während des Studienverlaufs auf. Sowohl die Rekrutierung palliativ-onkologischer Patienten als auch der Erhalt der Patientengruppe über den Verlauf hinweg sind wichtige bisher nur am Rande untersuchte Phänomene, die den Erfolg und die Ergebnisse von klinischen Studien im Bereich der Palliativversorgung beeinflussen.

    Untersucht werden die Drop-Out Rate, gruppenspezifische Charakteristika und Gründe für Drop-Out im Rahmen der Studie „Heidelberger Meilenstein Kommunikation“ (HeimeKOM).

    Studiendesign Die HeiMeKOM-Studie (multiphase mixed-methods design) untersucht ein interprofessionelles Kommunikationskonzept für Patienten mit metastasiertem Lungenkarzinom. Die verwendeten Daten wurden im pragmatic non-blinded randomized controlled trial (RCT) der Studie erhoben. Die Studienteilnehmer wurden zum Zeitpunkt der Diagnosestellung und danach drei Mal im Abstand von je drei Monaten befragt.

    Methodik Anhand einer deskriptiven Analyse wird die Fragestellung mit entsprechenden Kennzahlen untersucht und grafisch dargestellt.

    Ergebnis Erste Ergebnisse zeigen, dass die Drop-Out-Rate bei den 172 rekrutierten Studienteilnehmern 3 Monate nach Studienbeginn bereits bei 39 % liegt und sich auf 58,1 % bis zum Zeitpunkt des 3. Follow-ups (9 Monate nach Studienbeginn) erhöht. Gründe für einen Abbruch sind neben dem Versterben der Teilnehmer und dem aktiven Abbruch der Studienteilnahme auch Aspekte wie z. B. gesundheitsbedingte Auskunftsunfähigkeit.

    Diskussion Trotz des frühen Zeitpunkts der Rekrutierung (Erstdiagnose eines metastasierten Lungenkarzinoms) bestätigt sich die hohe Drop-Out Rate von Studien im palliativen Setting. Daher kann die Detektion prädiktiver Faktoren die Planung, Steuerung und Ergebnisinterpretation dieser Studien unterstützen.

    Take Home Message für die Kongressbesucher Bei der palliativ-onkologischen Patientengruppe wird die Drop-Out Rate durch die Sterblichkeit sowie die besondere Vulnerabilität der Gruppe bedingt (kognitive und körperliche Verschlechterung im Krankheitsverlauf).


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York