Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e34-e35
DOI: 10.1055/s-0040-1715044
Poster Wissenschaftliches Abstract
Ergebnismessung/Outcome Messung

Onkologische und nicht-onkologische Patienten in der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung - Gemeinsamkeiten und Unterschiede [328]

U Grabenhorst
1   Verbund der SAPV-Teams Nordrhein e. V., Viersen, Deutschland
2   HomeCare Linker Niederrhein gGmbH, Viersen, Deutschland
,
T Joist
1   Verbund der SAPV-Teams Nordrhein e. V., Viersen, Deutschland
3   Palliativteam SAPV Köln GmbH, Köln, Deutschland
,
K Horn
2   HomeCare Linker Niederrhein gGmbH, Viersen, Deutschland
,
R Jünemann
4   StatConsult Klinische und Versorgungs- forschung GmbH, Magdeburg, Deutschland
,
D Adolf
4   StatConsult Klinische und Versorgungs- forschung GmbH, Magdeburg, Deutschland
,
D Zenz
5   Smart-Q Softwaresysteme GmbH, Bochum, Deutschland
,
J Porz
6   UKB Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Fragestellung Unterscheiden sich onkologische und nicht-onkologische Patienten in der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) hinsichtlich Symptomlast und Sterbeort.

Studiendesign In einer Sekundärdatenanalyse der Routinedaten von 2.691 Patienten eines SAPV-Teams konnten signifikante Unterschiede zwischen onkologischen und nicht-onkologischen Patienten hinsichtlich Alter, Symptomlast und Sterbeort gefunden werden. Unterschiede bezüglich der Lebensqualität oder Symptomhäufigkeit zeigten sich mit Ausnahme des Symptoms Desorientiertheit hingegen nicht. Nicht-onkologische Patienten verstarben häufiger im Alten- bzw. Pflegeheim und seltener zu Hause. Allerdings zeigte sich diese Patientengruppe bei Eintritt in die SAPV deutlich älter.1 Diese Ergebnisse sollen nun an einem multizentrischen Datensatz überprüft werden.

Methodik Sekundärdatenanalyse der Routinedaten eines Jahres von 14 SAPV-Teams mit 6.828 in die Untersuchung eingeschlossenen Patienten. Statistische Analysen wurden mittels SPSS durchgeführt.

Ergebnis Wir können zeigen, dass sich auch in dem multizentrischen Datensatz signifikante Unterschiede zwischen onkologisch und nicht-onkologisch erkrankten SAPV-Patienten bestehen. Auch hier zeigt sich ein höheres Alter im Durchschnitt und deutliche Unterschiede hinsichtlich des Sterbeortes. Weitere Ergebnisse werden mit dem Poster präsentiert.

Diskussion In der SAPV betreute Nicht-Tumorpatienten haben eine ähnlich ausgeprägte Symptomlast wie die onkologischen Patienten. Tumorpatienten haben einen Anteil von 77,6 % an den insgesamt in die Analyse eingeschlossenen SAPV-Patienten. Dem hingegen geht nur ein Viertel aller Sterbefälle auf Neubildungen als Todesursache zurück. Weitere Untersuchungen sollten klären, ob hier nicht eine Unterversorgung der nicht-onkologischen Patienten vorliegt und was hierfür die Ursachen sind.2

Take Home Message für die Kongressbesucher Nicht-Tumorpatienten sollten mehr in den Fokus der Betreuung durch SAPV-Teams genommen werden.

Offenlegungserklärung Keine Interessenskonflikte


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Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York