Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e50
DOI: 10.1055/s-0040-1715211
Projekte/Best Practice
Ambulante Patientenversorgung

Patient-Reported-Outcome-Messung (PROM) in der Ambulanz: Erfassung von prädiktiven Faktoren, die zu einer Vorstellung in der palliativmedizinischen Sprechstunde führen. [163]

S Müller
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
M Beckmann
2   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR Klinikum Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
J Koepp
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
J Hense
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
M Schuler
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
3   Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
M Teufel
2   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR Klinikum Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
,
M Tewes
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Vor dem Hintergrund der überwiegend ambulanten Betreuung von Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen (pPat) besteht ein hoher Bedarf an Sprechstunden der spezialisierten Palliativversorgung (SPV). Es erfolgt eine Analyse zur Erfassung von prädiktiven Faktoren, bei einer quartalsweise durchgeführten PROM einer Ambulanz eines Onkologischen Spitzenzentrums, die zu einer SPV-Zuweisung führen.

    Studiendesign Diese monozentrische, retrospektive Kohortenstudie untersucht die Symptome von o. g. pPat bei Erstvorstellung (EV) der SPV innerhalb eines Zeitraums von 01/2014 bis 03/2019. Weiter wird die Veränderung der Symptomintensität in den letzten 6 Monaten (Mo) vor EV beschrieben. Mögliche prädiktive Faktoren werden mittels Kontrollgruppe ohne Vorstellung in der SPV ermittelt. (Matching: Zuweisender Arzt & Diagnose)

    Methodik Deskriptive Analyse von Alter, Geschlecht, Tumorentität, aktueller Therapielinie, Zeit zur Erstdiagnose und Tod (Mo), sowie der Symptome bei EV und bis 6 Mo vor EV der pPat der SPV. Gruppenunterschiede werden mittels Varianzanalysen (ANOVA), t-Test bei unabhängigen Stichproben und Mann-Whitney-U-Test untersucht.

    Ergebnis Von 229 angemeldeten pPat stellten sich 197 Pat in der SPV vor. Charakteristik: männlich (n= 77; 39 %), weiblich (n= 120; 60 %), medianes Alter bei EV 62 (18 – 88) Jahre. Es stellten sich überwiegend Pat mit gastrointestinalem Karzinom (n= 48; 24 %), Lungenkarzinom (n= 41; 21 %) und Mammakarzinom (n= 39; 20 %) vor. Bis zum 02.03.2020 waren 78 Pat verstorben. Die EV erfolgte im Median 18 (1 - 202) Mo nach Diagnose eines Stadium IV und 4 Mo vor dem Tod (0 – 38). Starke Symptome bei EV waren Schwäche (n= 31; 17 %), Schmerzen (n= 27; 14 %) und Müdigkeit (n= 25; 14 %). pPat gaben als häufigsten Grund der Vorstellung Schmerzen (n= 62; 27 %) sowie die Organisation der häuslichen Versorgung (n= 33; 17 %) an. Analysen der prädiktiven Faktoren dauern an.

    Diskussion pPat stellen sich häufig zur Schmerzeinstellung in der SPV vor. Fatigue und Schmerzen sind prävalente Faktoren bei EV in einer SPV-Sprechstunde. Die geplante Symptomänderung und der Kontrollgruppenvergleich folgen.

    Offenlegungserklärung Keine Interessenskonflikte.


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York