Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e57-e58
DOI: 10.1055/s-0040-1715232
Projekte/Best Practice
Strukturentwicklung und Netzwerkarbeit

Palliatives Wissen und Selbstwirksamkeitserwartung vor und nach einer Rotation auf Palliativstation – Machbarkeitsanalyse eines nationalen Studienprojektes [168]

T Röhrig
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
M Tewes
1   Westdeutsches Tumorzentrum, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
K Oechsle
2   Zentrum für Onkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
U Schuler
3   Universitäts Palliativcentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
,
J Rosenbruch
4   Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
M Neukirchen
5   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
J Hense
6   Hospizarbeit am Universitätsklinikum, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
M Weber
7   Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
,
F Nauck
8   Klinik für Palliativmedizin, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
,
C Junghanß
9   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
T Kramer
10   Palliativmedizin am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT), Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
,
B van Oorschot
11   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
,
C Ostgathe
12   Palliativmedizinische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
P Thuss-Patience
13   CCCC - Charité Comprehensive Cancer Center, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
K Scheer
6   Hospizarbeit am Universitätsklinikum, Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
,
MA Teufel
14   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR-Klinikum Essen, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Fragestellung Viele Palliativstationen universitärer Zentren bieten eine ärztliche Rotation an. Im Rahmen eines nat. Projektes soll die Änderung des palliativen Wissens (PW) und Haltung geprüft werden. Die vorliegende Analyse prüft primär die Machbarkeit der Studie. Sekundär wird die Änderung von PW und Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) analysiert.

    Studiendesign In der multizentrischen, prospektiven, nicht-interventionellen Beobachtungsstudie werden Rotanden (Rt) vor und nach der Rotation mittels Fragebogen (FB) befragt.

    Methodik Für die Machbarkeit wurden Rekrutierungsquote, Bereitschaft einer Interviewteilnahme zur geplanten qualitativen Analyse der Haltung und Drop-Out-Quote untersucht. Für die deskriptive Sekundäranalyse im Prä-Post-Design wurden mittels eines validierten FB demographische Daten, PW (max. 37 Pkt) und SWE-Score (max. 57 Pkt) analysiert.

    Ergebnis Von 3/2018 bis 2/2020 nahmen 38 von 50 möglichen Rt (76 %) an 12 Zentren teil. Direkte Ansprache der Rt erhöhte die Rekrutierungsquote. 32 Rt (84,2 %) stimmen einer Interviewteilnahme zu. 22 von 25 Rt (88 %) haben den 2. FB nach Rotation ausgefüllt. Die Drop-Out-Quote wurde durch Kontaktaufnahme per Mail 4, 2 und 1 Wo vor Beendigung der Rotation reduziert. Die Ärzte rotierten aus den Fachbereichen Onkologie (16), Anästhesie (9), Psychosomatik (2), Allgemeinmedizin (4), Innere Medizin (4) und andere (3). Die Rt haben zu Beginn der Rotation im Median 8 (1-19) Jahre Berufserfahrung. Die Rotationsdauer betrug 3, 6 und 12 Monate. Nach Rotation stieg das mediane PW von 29 (Range: 22-34) auf 32 Pkt (R: 28-35) (p = 0,005) und der mediane SWE-Score von 36 (R: 27-50) auf 49 Pkt (R: 41-57) (p<0,001).

    Diskussion Die Rt haben eine hohe Bereitschaft an einer Evaluation teilzunehmen. Die Rahmenbedingungen einer Rotation sind jedoch sehr heterogen. Erste Ergebnisse deuten auf einen Benefit einer Rotation an. Eine Studie im Mixed-Methods Design könnte diese Ergebnisse vertiefend darstellen.

    Take Home Message für die Kongressbesucher Eine palliativmedizinische Rotation könnte die palliative Kompetenz der Ärzte verbessern.

    Offenlegungserklärung Es bestehen keine Interssenskonflikte


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York