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DOI: 10.1055/s-0040-1715232
Palliatives Wissen und Selbstwirksamkeitserwartung vor und nach einer Rotation auf Palliativstation – Machbarkeitsanalyse eines nationalen Studienprojektes [168]
Fragestellung Viele Palliativstationen universitärer Zentren bieten eine ärztliche Rotation an. Im Rahmen eines nat. Projektes soll die Änderung des palliativen Wissens (PW) und Haltung geprüft werden. Die vorliegende Analyse prüft primär die Machbarkeit der Studie. Sekundär wird die Änderung von PW und Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) analysiert.
Studiendesign In der multizentrischen, prospektiven, nicht-interventionellen Beobachtungsstudie werden Rotanden (Rt) vor und nach der Rotation mittels Fragebogen (FB) befragt.
Methodik Für die Machbarkeit wurden Rekrutierungsquote, Bereitschaft einer Interviewteilnahme zur geplanten qualitativen Analyse der Haltung und Drop-Out-Quote untersucht. Für die deskriptive Sekundäranalyse im Prä-Post-Design wurden mittels eines validierten FB demographische Daten, PW (max. 37 Pkt) und SWE-Score (max. 57 Pkt) analysiert.
Ergebnis Von 3/2018 bis 2/2020 nahmen 38 von 50 möglichen Rt (76 %) an 12 Zentren teil. Direkte Ansprache der Rt erhöhte die Rekrutierungsquote. 32 Rt (84,2 %) stimmen einer Interviewteilnahme zu. 22 von 25 Rt (88 %) haben den 2. FB nach Rotation ausgefüllt. Die Drop-Out-Quote wurde durch Kontaktaufnahme per Mail 4, 2 und 1 Wo vor Beendigung der Rotation reduziert. Die Ärzte rotierten aus den Fachbereichen Onkologie (16), Anästhesie (9), Psychosomatik (2), Allgemeinmedizin (4), Innere Medizin (4) und andere (3). Die Rt haben zu Beginn der Rotation im Median 8 (1-19) Jahre Berufserfahrung. Die Rotationsdauer betrug 3, 6 und 12 Monate. Nach Rotation stieg das mediane PW von 29 (Range: 22-34) auf 32 Pkt (R: 28-35) (p = 0,005) und der mediane SWE-Score von 36 (R: 27-50) auf 49 Pkt (R: 41-57) (p<0,001).
Diskussion Die Rt haben eine hohe Bereitschaft an einer Evaluation teilzunehmen. Die Rahmenbedingungen einer Rotation sind jedoch sehr heterogen. Erste Ergebnisse deuten auf einen Benefit einer Rotation an. Eine Studie im Mixed-Methods Design könnte diese Ergebnisse vertiefend darstellen.
Take Home Message für die Kongressbesucher Eine palliativmedizinische Rotation könnte die palliative Kompetenz der Ärzte verbessern.
Offenlegungserklärung Es bestehen keine Interssenskonflikte
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Publication History
Article published online:
31 August 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York