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DOI: 10.1055/s-0040-1716042
Europäische Multicenter-Studie: Leberphänotyp bei Erwachsenen mit compound-heterozygotem Alpha1-Antitrypsin-Mangel (Genotyp Pi*SZ)
Hintergrund Bei der klassischen Form des Alpha1-Antitrypsin-Mangels (Genotyp Pi*ZZ) ist die Prädisposition zur Entwicklung einer Lungen- und Lebererkrankung gut charakterisiert. Das Ausmaß der Leberbeteiligung bei dem noch häufiger vorkommenden compound-heterozygoten Genotyp Pi*SZ ist dagegen unklar. Daher untersuchten wir den Phänotyp von Pi*SZ- und Pi*ZZ-Individuen in einer europäische Kohorte.
Methodik Im Rahmen einer multizentrischen Studie wurden 151 Pi*SZ-Individuen, 586 Pi*ZZ-Subjekte und 279 Kontrollen (Genotyp Pi*MM) aus acht europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal) prospektiv rekrutiert. Alle Teilnehmer erhielten eine standardisierte klinische sowie laborchemische Untersuchung, inklusive einer Lebersteifigkeits-Messung (LSM) mittels transienter Elastographie. Leber-Komorbiditäten und pathologischer Alkoholkonsum wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse
Quantitative Werte wurde erfasst als Mittelwert ± Standardabweichung und relative Häufigkeiten (%). # Serumspiegel bei nicht-augmentierten Individuen.
Verglichen mit der Populationsfrequenz (Pi*SZ 1:500, Pi*ZZ 1:2000) waren Pi*SZ-Individuen in unserer Kohorte deutlich unterrepräsentiert. Es zeigte sich bei Pi*SZ-Trägern ein mittlerer Serumspiegel von AAT. Außerdem präsentierten sich Pi*SZ-Individuen mit signifikant erhöhter Lebersteifigkeit im Vergleich zu Kontrollen, jedoch mit niedrigeren Werten als Pi*ZZ-Probanden.
Bei den Leberwerten zeigte sich eine signifikante Erhöhung der GGT und der AP im Vergleich zu Pi*MM-Individuen.
Fazit Verglichen mit Pi*ZZ-Individuen und Pi*MM-Kontrollen zeigen erwachsene Pi*SZ-Probanden einen intermediären Leberphänotypen, der deutlich milder ist als bei Pi*ZZ-Subjekten.
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Publication History
Article published online:
08 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York