Z Gastroenterol 2020; 58(08): e115-e116
DOI: 10.1055/s-0040-1716046
BEST Abstracts: Präsentationen
BEST Abstracts: CED - klinisch Mittwoch, 16. September 2020, 16:00 - 17:30

Apha-1-Antitrypsin (A1AT) im Stuhl als Prädiktor - für das Nichtansprechen einer Therapie mit monoklonalen Antikörpern (mAk) bei Patienten mit Colitis ulcerosa

K Farrag
1   DGD Kliniken Frankfurt-Sachsenhausen, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
,
O Schröder
1   DGD Kliniken Frankfurt-Sachsenhausen, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
,
A Dignass
2   Markus Krankenhaus, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
,
J Stein
1   DGD Kliniken Frankfurt-Sachsenhausen, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

Mehrere klinische Studien konnten zeigen, dass ein gastrointestinaler Verlust von Immunglobulinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von mAb hat, was kürzlich durch den Nachweis von Infliximab im Stuhl auch bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa (CU), die nicht oder nur unzureichend ansprachen, bestätigt wurde (1). Die Messung der fäkalen mAb-Konzentration in einer Routineuntersuchung ist jedoch umständlich und kostspielig. Da fäkales A1AT in großem Umfang als diagnostischer Biomarker zur Bewertung eines intestinalen Eisweißverlustes verwendet wird, stellten wir die Hypothese auf, dass ein erhöhtes fäkales A1AT ein nützliches diagnostisches Mittel sein kann, um eine erhöhte mAb-Clearance aus einem “leaky gut” vorherzusagen

Methoden Bis April 2020 wurden in den der ersten 6 Wochen der mAB-Therapie ((Infliximab, Adalimumab, Vedolizumab, Ustekinumab)) Stuhlproben von 50 Patienten mit mittelschwerer bis schwer aktiver CU entnommen. Serum-mAb-Talspiegel, fäkales Calprotectin und A1AT-Konzentrationen wurden unter Verwendung von enzymgebundenen Immunosorbens-Assays (Immundiagnostic AG, Bensheim, Deutschland) gemessen. Die klinischen und endoskopischen Verläufe wurden 6 und 12 Wochen nach Beginn der Behandlung beurteilt.

Ergebnisse Patienten, die in Woche 6 klinisch nicht auf die Therapie angesprochen hatten, zeigten zu Studienbeginn und in Woche 6 signifikant höhere A1AT-Kotkonzentrationen und unzureichende mAb-Talspiegel als Patienten mit klinischem Ansprechen (mittlere Konzentration> 1760 µg/g bei Therapieversager gegenüber 240 µg/g bei Respondern; p = 0,0047). Es fand sich keine Korrelation zwischen fäkalem Calprotectin und A1AT.

Fazit Der intestinale Verlust von mAb bei mittelschwerer bis stark aktiver CU ist mit einem verminderten Therapie Ansprechen von mAb verbunden. Patienten mit schwerer Erkrankung profitieren dann von einem intensiveren Dosierungsschemata. Wir berichten hier zum ersten Mal, dass bei Patienten mit mittelschwerem bis schwerem CU und erhöhten Verlust von A1ATüber den Darm unabhängig von der verwendeten mAb-Klasse mit einem Behandlungsversagen von mAb verbunden ist.


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Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York