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DOI: 10.1055/s-0040-1716142
Nutzen der zweiten Generation der Kolon-Kapsel zur Detektion kolorektaler Polypen - systematischer Review und Meta-Analyse
Hintergrund Die Teilnehmerquote am Darmkrebsvorsorgeprogramm ist in Deutschland niedrig. Die Kolon-Kapselendoskopie könnte im Sinne einer Ausweitung des Angebots zu einer Erhöhung der Teilnehmerquoten führen. Dieser systematische Review und Metaanalyse untersucht die diagnostische Treffsicherheit, Qualität des Darmreinigungs-Regimes und die Patientenperspektive der Kolon-Kapselendoskopie.
Methodik Wir führten eine systematische Literaturrecherche in PubMed, EMBASE und Cochrane Register for Clinical Trials durch. Wir errechneten zusammengefasste Schätzwerte hinsichtlich Sensitivität, Spezifität und diagnostischem Wahrscheinlichkeitsverhältnis mit entsprechendem 95%-igem Konfidenzintervall.
Ergebnisse Aus den identifizierten 840 Studien schlossen wir 13 in den systematischen Review und 9 in die Meta-Analyse ein. Die zusammengefasste Sensitivität und Spezifität für Polypen ≥6mm waren 87% (95% CI: 83%-90%) und 87% (95% CI: 76%-93%), für Polypen ≥10mm 87% (95% CI: 83%-90%) und 95% (95% CI: 92%-97%). Unter den eingeschlossenen Studien schlossen 31% Ergebnisse über die Patientenperspektive ein und zeigten divergierende Ergebnisse hinsichtlich einer Präferenz für Koloskopie oder Kolon-Kapselendoskopie. Die Vorbereitungs-Regime zeigten eine deutliche Varianz hinsichtlich eines adäquaten Reinigungsgrades (61-92%).
Schlussfolgerung In Anbetracht einer guten diagnostischen Präzision eignet sich die Kolon-Kapselendoskopie für das Screening des kolorektalen Karzinoms. Nichts desto trotz ist die Patientenperspektive auf die Kolon-Kapselendoskopie selten erfasst, so dass es letztlich unklar bleibt ob sie zu einer höheren Akzeptanz der Bevölkerung und damit Steigerung der Screeningquoten führen kann.
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Publication History
Article published online:
08 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York