Z Gastroenterol 2020; 58(08): e195-e196
DOI: 10.1055/s-0040-1716259
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Frühpostoperatives und Langzeit-onkochirurgisches Outcome in der Colon-Karzinom (Ca)-Chirurgie in Abhängigkeit von einem manifesten Diabetes-mellitus (DM) - Interimsergebnisse

R Kreyer
1   Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.; Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
R Otto
2   Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg, AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin GmbH, Magdeburg, Deutschland
,
S Wolff
1   Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.; Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
I Gastinger
2   Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg, AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin GmbH, Magdeburg, Deutschland
,
H Lippert
2   Otto-von-Guericke-Universität zu Magdeburg, AN-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin GmbH, Magdeburg, Deutschland
,
RS Croner
,
F Meyer
1   Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R.; Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Ziel Eruierung des DM-Einflusses auf das früh-postop./Langzeit-onkochir. Outcome nach Colon-Ca-Operation.

    Methode Prospektive Multicenter-Observationsstudie mit 68 Items incl. prä-/peri-/postop. Faktoren/Parametern sowie histolog. Befunden von Patienten mit primärer Diagnose Colon-Ca von 2009-2011. Das früh-postop. Outcome umfasste die Morbidität (insbes. spezif./allg. Komplikationsraten)/Hospitalletalität, das Langzeit-onkochir. Outcome die 5-Jahres(J)-“overall-survival” (5-J-OS), 5-J-“disease-free-survival” (5-J-DFS) & 5-J-“local-recurrence-rate” (5-J-LRR).

    Ergebnisse Insgesamt wurden 9.167 Patientenerfasst, unterteilt wie folgt: 20,5% DM- (davon 37,8% insulinpflichtig) & 79,5% Non-DM-Patienten (Altersstreubreite DM-/Non-DM: 34-97/18-98 Jahre; Geschlechtsverhältnis [männlich:weiblich]: 52,9/47,1% vs. 56,2/43,8%). Die initial höhere Progressionsrate der Tumor(Tu)erkrankung (P=0,018) ebenso wie die, entsprechend der UICC-Klassifikation, fortgeschritteneren Tu-Stadien fanden sich tendenziell bei den DM-Patienten (P=0,293). Des Weiteren zeigten DM-Patienten ein deutlich schlechteres ASA-Scoring (P <  0,001). Bei einer Gesamt-Morbidität von 35,8% waren bei den DM-Patienten signifikant mehr allg. Komplikationen zu eruieren (P <  0,001), jedoch nur tendenziell mehr spezif. Komplikationen (P=0,224). Bei einer Gesamt-Hospitalletalität von 4,2% war bei DM-Patienten eine signifikant höhere Rate (P <  0,005) zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Non-DM-Patienten (59,7%) wiesen die DM-Patienten (49,8%) ein signifikant niedrigeres 5-J-OS auf (P <  0,001). Ein ebenso markant schlechteres 5-J-DFS findet sich gleichermaßen wieder bei den DM-Patienten (57,7%) vs. Non-DM (67,6%; P <  0,001) - kein Unterschied in der sehr niedrigeren 5-J-LRR (2,4% vs. 2,8%; P=0,664). Die multivariate Analyse identifizierte DM als unabhängigen Faktor für ein schlechteres OS (HR=1,24 [95-CI: 1,10-1,38]; P <  0,001) & schlechteres DFS (HR=1,23 [95-CI: 1,07-1,41]; P=0,004).

    Schlussfolgerung Die höhere, insbesondere allg. Komplikationsrate sowie das schlechtere 5-J-OS & das niedrigere 5-J-DFS fanden sich jeweils bei DM-Patienten. Weiterführend sollten der Einfluss der Insulinabhängigkeit & das bei Diabetikern erhöhte Risikopotenzial (weitere Begleiterkrankungen, insbes. kardiopulmonal) diskutiert werden.


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    Publication History

    Article published online:
    08 September 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York